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Manuskript

Nützliches Wissen für Autoren, Schreiben & Lesen

Verlags-Imprints

August 1, 2017 • von

Wenn man als Autor nach der für sich besten Möglichkeit zur Veröffentlichung sucht, stößt man zwangsläufig über sie: E-Book-Only-Verlage, digitale Imprints oder Verlags-Imprints der großen Publikumsverlage. Die Bekanntesten unter ihnen möchte ich euch heute kurz vorstellen.

Dabei soll es jedoch nicht um die bereits viel besprochenen Vor- und Nachteile dieser Labels gehen. Interessante Artikel dazu findet ihr auf der Website der Self-Publisher-Bibel, auf dem Blog des Autors Marcus Johanus und auf dem Red Bug-Blog.

Ich möchte euch lediglich eine Zusammenstellung der digitalen Labels geben, um euch eine mögliche Entscheidung zu erleichtern.

Midnight und Forever – Digitalverlage der Ullstein Buchverlage

Diese beiden Imprints sind die E-Book-Only-Plattformen der Ullstein Buchverlage. Midnight bringt seit 2014 Krimis, Thriller, Fantasy- und Abenteuerromane auf den Markt, wohingegen Forever die Herzen der Liebesromanfans höherschlagen lässt.

Um euch als Autor bei einem dieser Verlags-Imprints zu bewerben, reicht ihr über das Formular auf der Website zunächst ein kurzes Exposé und das unveröffentlichte Manuskript mit einem Umfang von mindestens 80.000 Wörtern ein. Und dann heißt es – wie bei allen anderen Verlagen auch – warten.

Wenn eure Geschichte die Lektoren überzeugt hat, erhaltet ihr einen Verlagsvertrag. Danach erhält euer Manuskript ein professionelles Lektorat und ein Coverdesign. Das E-Book gelangt schließlich über die Vertriebswege der Ullstein Buchverlage in den Handel bzw. ist dann bei Amazon, Apple, Hugendubel und weiteren Online Shops der Buchhändler erhältlich. Das E-Book kann dann in allen Formaten und auf verschiedenen E-Readern gelesen werden.

Folgende Vorteile nennen Midnight und Forever:

– Enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Lektoren
– Veröffentlichung nach kurzer Zeit
– Verfügbarkeit des E-Books in allen Online-Shops der Buchhändler
– Beteiligung des Autors an bis zu 50% des Nettoerlöses
– Austausch mit Lesern und Autoren über die Community
– Keine Kosten für den Autor

Einzig eine Information über das Marketing fehlt hier – möglich, dass dafür die Community genutzt werden soll. Denn egal wie gut die Vertriebswege des Verlags sind, wenn ihr als Autor bekannt werden wollt, müsst ihr euch selbst reinhängen, euch mit den Lesern austauschen und euch selbst vermarkten. Darum kommt ihr – selbst mit einem Verlagsvertrag im Printbereich – heutzutage nicht mehr herum.

Impress und Dark Diamonds von Carlsen

Impress ist ein E-Book-Label des Carlsen Verlags und richtet sich mit seinem Verlagsprogramm vor allem an jugendliche Leser, aber auch an junge Erwachsene. Bei Impress werden Bücher aus den Bereichen Young Adult Romance und All Age Fantasy ab 14 Jahren herausgebracht.
Dark Diamonds geht noch etwas weiter, hier geht es um New Adult Fantasy mit Protagonisten ab 19 Jahren und richtet sich mit seinen Geschichten eher an junge Erwachsene. Wenn ihr als Autor in diesen Bereichen schreibt, ist Impress oder Dark Diamonds möglicherweise der richtige E-Book-Verlag für euch.

Beide E-Book-Verlage bieten seinen Autoren bis zu 50 % vom Nettoerlös, eine Vorauszahlung und Blogmarketing. Die Bewerbung bei Impress und Dark Diamonds erfolgt via E-Mail mit einem Anschreiben, eurer Autoren-Vita und dem vollständigen Manuskript als Word-Datei. Und dann heißt es auch hier warten.

Genauere Infos zu den Leistungen, wie Lektorat oder Coverdesign, konnte ich leider nicht finden. Aber da es sich um Digitalverlage von Carlsen handelt, nehme ich ganz stark an, dass auch hier auf eine hohe Qualität geachtet wird.

feelings *emotional eBooks

feelings ist die E-Book-Plattform der Holtzbrinck ePublishing GmbH und arbeitet mit den vier großen Verlagshäusern S.Fischer Verlage, Rowohlt, Verlagsgruppe Droemer Knaur und Kiepenheuer&Witsch zusammen. Bei feelings dreht sich alles um den Liebesroman.

Wenn ihr euch hier als Autor bewerben möchtet, schickt ihr einfach ein Exposé und eine Leseprobe eures Liebesroman-Manuskripts per E-Mail an das Lektorat. Doch da auch hier nur mit Wasser gekocht wird, müsst ihr euch dann ebenfalls in Geduld üben und warten. Weiterführende Infos konnte ich jedoch auf der Website nicht finden.

Vielleicht habt ihr ja bereits Erfahrungen mit einem dieser E-Book-Only-Verlage gemacht und möchtet diese teilen? Dann schreibt mir doch eine Mail oder lasst mir einen Kommentar da.

Ich freue mich, von euch zu lesen.

Eure Verena

 

Quellen:

Die Self-Publisher-Bibel

Red Bug Culture Blog

Marcus Johanus Autor

Midnight

Forever

Impress

Dark Diamonds

feelings


Nützliches Wissen für Autoren, Schreiben & Lesen

Achtung: DKZV!

Juni 21, 2017 • von

Ich erzähle euch jetzt eine wahre Geschichte: Es war einmal ein unerfahrenes Mädchen, das unbedingt Autorin sein wollte und ihren ersten – zugegebenermaßen ziemlich unausgereiften und sehr schlechten – Roman geschrieben hatte und sich im Internet nach Verlagsadressen umschaute. Schnell bei Google ein paar Stichworte eingegeben und voilà, da waren sie auch schon, die Anzeigen, die so wunderbar tönten, wie: »Verlag sucht Manuskript«, »Verlag sucht Autor«, oder »Wir suchen Autoren« etc.

Wunderbar, dachte sich das Mädchen, suchte die Adresse des Verlags heraus, der fast genau denselben Namen wie ein bekanntes großes Verlagshaus trug, und schickte das Manuskript ab. Gar nicht so lange Zeit später bekam sie einen dicken, großen Brief mit der Antwort des Verlages und einen Autorenvertrag!

Wow, ein Autorenvertrag, so schnell! Euphorisch begann sie, die Unterlagen durchzublättern und stieß bald auf etwas, das ihre Freude im Keim ersticken ließ: Der Verlag wollte Geld für die Veröffentlichung, und das nicht zu knapp.

Glücklicherweise schrillten in diesem Moment alle Alarmglocken im Kopf des Mädchens und ihr Magen zog sich krampfhaft zusammen. Obwohl es sie traurig stimmte, zerriss sie die Unterlagen und warf sie in den Müll.

Dass es sich bei dem sogenannten Verlag um einen Druckkostenzuschussverlag (kurz DKZV) – oder auch Selbstkostenverlag, Selbstzahlerverlag, Zuschussverlag oder Pseudoverlag (mein Favorit) – gehandelt hatte, wurde mir erst später klar. Doch dass da etwas faul war, wusste ich schon damals. Aber warum erzähle ich euch das? Ganz einfach, damit ihr, die ihr vielleicht auch noch jung und unerfahren seid, nicht in dieselbe Falle tappt.

Was ist ein DKZV?

Ein solches Unternehmen, das sich selbst Verlag schimpft, verdient diese Bezeichnung nicht. Denn verlegen kommt von »vorlegen«, das heißt, der Verlag geht in Vorkasse. Bei einem DKZV ist das nicht der Fall. Im Gegensatz zu einem richtigen Verlag wollen diese Unternehmen Geld von dir, dem Autor, um dein Buch zu »verlegen«. Die Kosten gehen beim Lektorat los – falls man das denn als solches bezeichnen kann – und gehen weiter mit den Druckkosten, Marketing und, und, und …

Oft werben diese Pseudoverlage auch noch mit tollen Veröffentlichungsmodellen, bei denen der Autor selbst auswählen kann, wie viel Geld er »ausgeben möchte«. Und das Beste: In den Erfahrungsberichten schwärmen andere Autoren von der tollen Zusammenarbeit mit dem »Verlag« und dass sich die Ausgaben wirklich gelohnt hätten. Die Kosten, die nicht selten in den vier- bis fünfstelligen Bereich gehen, werden einfach heruntergespielt. Und am Ende werdet ihr auch noch gezwungen, die komplette Auflage, also mehrere Hundert Bücher, selbst zu behalten und zu lagern. Wenn es dumm läuft, bleibt ihr auf einem Haufen Papiermüll sitzen.

Ich kann nur sagen: Finger weg von diesen »Verlagen«! Die haben nicht umsonst einen schlechten Ruf. Durch eine Veröffentlichung über so ein Unternehmen macht ihr euch selbst die Reputation als Autor kaputt. Denn kein seriöser Verlag wird dann jemals (noch) mit euch zusammenarbeiten wollen.

Seriöse Verlage suchen keine Autoren!

Seriöse Verlage sind auch in der Regel nicht auf der Suche nach Autoren, es sei denn, der Verlag wurde erst frisch gegründet. Aber selbst dann ist es fraglich, ob sie offensiv »suchen«. Die allermeisten Verlage haben genug Autoren in ihrem Portfolio. Deshalb ist es auch so schwer, dort einen Fuß in die Tür zu kriegen. Da sie in Vorkasse gehen, wenn sie ein Buch herausbringen, gehen sie ein hohes Risiko ein. Da greift man gerne auf Altbewährtes zurück, also Autoren, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich Bücher veröffentlicht und die somit Geld eingebracht haben. Neue Autoren haben es da schwer. Da muss das Manuskript schon extrem überzeugen.

Ich kann verstehen, dass man als Neuling nach zig Absagen von Verlagen leicht empfänglich wird für solche Angebote. Dennoch: Lasst es lieber sein. Es gibt andere Möglichkeiten, ein Buch zu veröffentlichen. Self-Publishing – das Herausbringen eines Buches im Selbstverlag oder Eigenverlag – zum Beispiel.

Das Image des Selbstverlages ist in den letzten Jahren immer positiver geworden. Nicht wenige Self-Pubisher haben über diesen Weg sogar inzwischen Verlagsverträge ergattert, denn sie haben bewiesen, dass sich ihre Bücher verkaufen. Natürlich muss man beim Selbstverlag selbst auch in Vorkasse gehen. Denn ein gutes Buch braucht ein Lektorat, Korrektorat, ein Cover, Buchsatz und Werbung. Alles, was man nicht selbst kann, muss man von anderen machen lassen. Und die wollen in der Regel bezahlt werden, wenn es nicht gerade Freunde oder Familie sind, die ihre Dienste gratis zur Verfügung stellen. Trotzdem wird es im Self-Publishing immer noch günstiger als bei der »Zusammenarbeit« mit so einem Pseudoverlag.

In diesem Sinne: Gebt Acht bei der Verlagswahl und lasst euch nicht hinreißen, auch wenn das »Angebot« noch so gut klingt.

Falls ihr selbst auch schon Erfahrung damit gemacht habt, schreibt es mir doch unten in die Kommentare. (Ich werde sie schnellstmöglich freischalten.)

Eure Verena


Quick-Tipps

Quick-Tipp #2

Juli 17, 2016 • von
quick-tipp2Viele Verlage arbeiten mit Literaturagenturen zusammen, die ihnen vielversprechende Manuskripte weiterleiten. Das ist für die Verlage einfacher, da die Vorselektion bereits in den Agenturen stattgefunden hat. Den Weg in den Verlag über eine Literaturagentur zu gehen, ist also eine Überlegung wert.

Quick-Tipps

Quick-Tipp #1

Juli 17, 2016 • von

quick-tipp1Leider gibt es in vielen Verlagen keine klassischen Lektorate mehr, weshalb keine unverlangt eingesandten Manuskripte mehr gelesen werden – das Exposé ist deshalb das Mittel der Wahl.

In deinem Exposé solltest du so viele Informationen wie möglich auf denkbar engstem Raum liefern, das heißt auf einer, allerhöchstens zwei DIN-A4-Seiten. Und du solltest damit flüchtige Leser(innen) sofort ansprechen. Sehr schwer!

 

Doch was muss nun alles in diesem Exposé stehen?

Die erste Hälfte des Exposés besteht üblicherweise aus einer Kurzfassung der Handlung in zwei bis drei Sätzen – das ist sozusagen der Teaser.

Danach folgt eine etwas ausführlichere, aber dennoch knappe Zusammenfassung der Handlung. Diese muss wirklich kurz ausfallen und sollte nicht mehr als eine halbe Seite einnehmen.

Die zweite Hälfte der Seite wird nämlich für die folgenden Angaben benötigt:

  • Autor/Autorin: Sage kurz, wer du bist und was du machst.
  • Titel: Informiere dich vorab, ob dein gewünschter Titel bereits vergeben ist. Falls das der Fall ist, solltest du einen neuen wählen oder ihn nur als »Arbeitstitel« bezeichnen.
  • Gattung: Ist es ein Krimi, ein Liebesroman, ein Fantasy-Roman …? Eventuell auch vergleichbare Konkurrenztitel nennen, die es gibt.
  • Umfang: Wie viele Zeichen / Anschläge wird dein Manuskript umfassen?
  • Manuskript: Ist es bereits fertig? Falls nicht, wann wird es fertig sein?
  • Leserschaft: An welche Zielgruppe richtet sich dein Buch? Wer wird es kaufen?
  • Rechte-Nutzung: Für welche Medien ist es geeignet? Buch, E-Book, Taschenbuch, Hörbuch, Film, PC-Spiel, Übersetzung …?
  • Message: Was ist die »story behind the story«?
  • Folgetitel: Sind weitere Bücher geplant oder bereits in Arbeit?

Einem kompakten Exposé, das all solche Infos liefert, kannst du eine kurze Leseprobe (ein Kapitel) aus dem Manuskript beifügen. Wer will, kann reinschauen, muss es aber nicht.

Deine Verena