Es ist mal wieder so weit – das Wettbewerbsfieber hat mich gepackt und ich wage es, am Piper Schreibwettbewerb, dem Newpipertalent-Award, bei Sweek teilzunehmen.
Da es bei dem Wettbewerb vor allem darum geht, möglichst viele Menschen für die eigene Geschichte zu begeistern und Follower zu sammeln, um auf der Shortlist der Jury zu landen, könnt ihr heute in »Das Vermächtnis der Grimms« hineinlesen.
Ich hoffe natürlich, so den einen oder anderen von euch für meine Geschichte als Follower zu gewinnen. Wenn euch die Leseprobe gefällt, dann klickt euch doch bitte HIER rein, meldet euch kostenfrei bei Sweek an und gebt mir eure Follower-Stimme. Natürlich könnt ihr dort auch den Rest des Romans lesen.
Aber nun viel Spaß mit der kleinen Leseprobe:
Das Vermächtnis der Grimms – Menschenjagd
1. Die Rettung
Yséus duckte sich, als er das Geräusch näherkommender Grimms hinter sich hörte. Er musste vorsichtig sein, während sich das Rudel zur nächtlichen Jagd sammelte. Die Grimms waren angespannt und heiß darauf, ihre Beute zwischen die Zähne zu bekommen. Und ihre Ohren würden in diesem Zustand selbst das kleinste Knirschen unter seinen Pfoten wahrnehmen. Eigentlich hätte er als ihr Hauptmann auch dabei sein müssen. Doch er hatte sich mit der Begründung entschuldigt, dass sein Grimmling gestorben sei. Natürlich war das eine Lüge. Aber nur so konnte er seinen Sohn vor ihnen retten und verhindern, dass auch er zum Jäger der Menschen wurde. Denn das war es, was sie taten. Sie jagten Menschen.
Yséus wusste, sie würden heute Nacht eine Hexe jagen. Und er musste unter allen Umständen vor den anderen Grimms da sein, denn er brauchte ihre Hilfe. Doch solange das Rudel in der Nähe war, wagte er es nicht, aus seinem Versteck in den Büschen hervorzukommen. Er duckte sich noch weiter in das Gestrüpp und kroch ein wenig vorwärts.
Ein leises Geräusch ließ ihn innehalten. Ihm stockte der Atem und sein Herz machte einen Satz. Der kleine, schwarze Grimmling, den er vorsichtig mit seinem riesigen Maul gepackt hatte und vor sich her trug, bewegte sich und schmatzte leise. Kurz darauf schlief er jedoch wieder ein und Yséus schnaufte beruhigt auf. Dann sah er erneut zu den Grimms herüber, deren riesiege Wolfsgestalten in der Abenddämmerung noch bedrohlicher wirkten.
Die Grimms hatten sich heute ungewöhnlich früh zur Jagd versammelt, sodass er nun im Gebüsch festsaß, bis er einen günstigen Augenblick fand, um in den Wald zu verschwinden. Zum Glück musste er nicht lange warten. In der Ferne hörte er Hufgetrappel und wusste, dass die Kutsche, in der sie die Hexe einsperren und zum Fürsten bringen würden, vorgefahren wurde. Als die Kutsche näherkam, waren die Grimms kurz abgelenkt. Das war der Augenblick für Yséus. Vorsichtig kroch er aus dem Gebüsch, und als die Kutsche um die Ecke bog und sich zwischen ihn und die Grimms schob, rannte er los. Er rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war. Als er hörte, dass die Kutsche wieder in Bewegung gesetzt wurde und in seine Richtung kam, legte er noch einen Zahn zu. Dann machte er einen letzten, anstrengenden Satz und war im Unterholz verschwunden. Gerade rechtzeitig, denn eine Sekunde später bog die Kutsche in den Waldweg ein, der in Richtung Stadt führte. Schnell rannte er weiter. Seinen Sohn hielt er sich dicht vor die Brust und schirmte ihn mit seinem Kopf ab, sodass er nicht durch Äste oder Gestrüpp verletzt wurde. Stattdessen war er es, der durch tiefhängendes Geäst getroffen wurde. Doch er biss die Zähne zusammen. Mit großen Sätzen näherte er sich der Stadt. Nach kurzer Zeit konnte er bereits die ersten Lichter erkennen. Er spitzte die Ohren, doch die Kutsche war weit hinter ihm zurückgefallen.
Die Hexe wohnte etwas abgelegen am Flussufer weit östlich der Stadt. Am Waldrand bog er deshalb rechts ab und schon bald hörte er das Rauschen der Enn. Sie war der größte Fluss in Enion und durchquerte das Land von den Bergen im Osten nach Westen hin, wo sie ins Meer mündete. Yséus folgte dem Flusslauf und nach etwa zehn Minuten sah er das Haus der Hexe. Still und dunkel lag es da, als wüsste es bereits, dass ungebetene Gäste zu ihm unterwegs waren. Kurz vor dem Haus verlangsamte er seine Schritte. Dann knackste es und ein Schatten löste sich von der Wand.
»Wer bist du?«, fragte eine barsche Stimme.
Yséus setzte seinen Sohn auf dem weichen Boden ab und stellte seine linke Pfote beschützend vor ihn.
»Ich bin Yséus, Hauptmann der Grimms, und ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche, Syna«, sagte er, und versuchte, ein Knurren zu unterdrücken, was ihm jedoch nicht ganz gelingen wollte und wodurch er jedes »R« in unverkennbarer Grimm-Manier rollte, als er sprach.
»Woher weißt du meinen Namen?«, fragte Syna und kam etwas näher. Nun konnte Yséus ihr Gesicht im Mondschein erkennen. Sie war jung. Jünger als er erwartet hatte. Zu jung, um das Schicksal zu erleiden, das ihr im Schloss des Fürsten bevorstand. Doch er war nicht hier, um sie zu retten, sondern für seinen Sohn.
»Dafür ist keine Zeit«, knurrte er deshalb. Dann fügte er mit etwas mehr Nachdruck hinzu: »Ich brauche deine Hilfe.«
»Warum sollte ich dir helfen? Du bist ein Grimm und das allein heißt nichts Gutes.«
Daraufhin nahm Yséus seinen Sohn ins Maul und legte ihn sacht vor Syna ab. Sie beugte sich zu dem Grimmling hinab und nahm ihn vorsichtig hoch.
»Das ist mein Sohn Zevarius. Würdest du wenigstens ihm helfen?«, fragte er vorsichtig. In der Ferne hörte er ein Pferd wiehern. Die Zeit drängte. Wenn er sie nicht bald dazu bewegen konnte, ihm zu helfen, würde es zu spät sein. Sie schien zu merken, dass er nervös wurde, und bat ihn ins Haus.
»Komm rein. Dort kannst du mir sagen, wie ich dir helfen soll.« Das Haus bestand aus nur einem großen Zimmer. Es war spärlich eingerichtet. Links neben der Tür stand ein Tisch, darauf lagen noch die Reste des Abendessens. Dahinter befand sich eine Kochnische mit allerlei Fläschchen und seltsam duftenden Kräutern und in einem kleinen Kamin prasselt ein wärmendes Feuer. Rechts daneben standen ein Bett, ein Kleiderschrank und ein weiterer Tisch, auf dem ein Stapel Pergament lag. Ein paar Körbe standen daneben am Boden. Syna ging zu dem Tisch und nahm sich einen davon. Auf den Boden des Korbs legte sie eine Decke und dann setzte sie den Grimmling behutsam hinein.
»Dort schläft es sich bestimmt besser als in deinem Maul. Und an dem Griff kannst du ihn besser tragen.« Sie setzte sich und sah dabei zu, wie sich Yséus in ihrem kleinen Haus wie auf rohen Eiern bewegte. Grimms sahen zwar aus wie Wölfe, waren aber viel größer, manche von ihnen wurden sogar so groß wie ein Pferd – und Yséus war einer davon. Er schien mit seinem Körper den kompletten Raum auszufüllen, und als er sich zu Syna umdrehte, streifte sein Schwanz ihren Schreibtisch. Mit einem Wisch fegte er den Stapel Pergament herunter.
»Entschuldige«, knurrte er.
Syna zoge eine Augenbraue nach oben, sagte aber nichts dazu. Sattdessen fragte sie: »Wie kann ich dir helfen?«
»Ich möchte, dass du Zevarius verwandelst. Er soll nicht als Grimm aufwachsen. Ich möchte, dass er weit weg von so einem Leben groß wird, als Mensch.«
»Als Mensch!«, rief sie ungläubig. »Du willst, dass ich ihn in einen Menschen verwandle?«
»Ich weiß, dass du das kannst. Ich kenne dich, ich weiß von deiner Macht, die im Übrigen auch dem Fürsten nicht verborgen geblieben ist. Ein Rudel Grimms ist in diesem Augenblick auf dem Weg hierher, um dich gefangen zu nehmen und in den Palast zu bringen.« Yséus knurrte aufgeregt, als er sprach, und hielt einen Augenblick inne, um sich zu beruhigen. Als Syna nichts sagte, sprach er weiter. »Du bist zwar mächtig, doch gegen das Rudel wirst du keine Chance haben. Aber wenn du mir und meinem Sohn hilfst, verspreche ich dir, dass dir nichts passieren wird, wenn du erst einmal im Palast bist.« Erwartungsvoll blickte er sie an, als er geendet hatte.
»Ich wusste, die Grimms würden mich eines Tages holen, doch ich hätte nicht gedacht, dass es so bald passieren würde.« Besorgt warf sie einen Blick aus dem Fenster. Dann sagte sie leise: »Du wirst mich wirklich beschützen?« Yséus nickte, obwohl er wusste, dass es eine Lüge war. Er konnte es versuchen, doch ob er sie wirklich vor dem Fürsten retten konnte, das wusste er nicht.
»Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich kann ihn verwandeln. Der Zauber ist jedoch sehr schwer und ich kann nicht versprechen, dass er voll und ganz funktioniert. Ich kann seine Gestalt verändern, sodass er wie ein Mensch aussieht und wie ein Mensch redet. Doch es kann sein, dass sein Wolfscharakter hin und wieder durchbricht. Denn egal, in was ich ihn verwandle, er wird immer ein Grimm sein.«
»Das reicht mir. Dass er als Mensch leben kann, ist alles, was ich mir für ihn wünsche.«
Sofort machte sie sich ans Werk und suchte überall im Haus Zutaten für einen Trank zusammen. Damit Yséus ihr nicht im Weg war, ging er hinaus und bewachte die Tür. In der Ferne hörte er, wie die Pferde schnauften und durch den Matsch galoppierten. Die Grimms trieben sie zu Höchstleistungen an. In ein paar Minuten würden sie das Haus erreichen. Er hoffte, Syna würde sich beeilen, und lauschte ungeduldig auf das, was im Haus geschah. Kurze Zeit später strömte ein ungewöhnlicher Duft zu ihm nach draussen. Es roch nach Wald, Pilzen, Tannenzapfen und Kräutern. Einige Gerüche konnte er nicht zuordnen, doch er wusste, dass sie das Geheimnis des Zaubers waren. Plötzlich drang ein helles Licht aus allen Ecken und Winkeln des Hauses und Yséus ging schnell wieder hinein.
»Ich bin fertig«, sagte Syna und sackte auf dem Stuhl zusammen, der hinter ihr stand.
Doch Yséus hatte keine Augen für sie, sondern nur für den kleinen Menschenjungen, der vor ihm im Korb lag. Er hatte eine hellbraune, an Karamell erinnernde Haut. Schwarzes, dichtes Haar bedeckte seinen Kopf und dunkle Augen blickten Yséus neugierig an. Syna wickelte das Baby in die Decke ein, die im Korb lag.
»Ich danke dir, Syna. Doch kann ich dich noch um einen weiteren Gefallen bitten? Kannst du ein Stück von deinem Pergament nehmen und seinen Namen darauf schreiben? Ich möchte, dass er seinen Namen behält. Das ist das Einzige, was uns weiterhin verbinden wird, auch wenn er weit weg von mir aufwächst.«
Sie tat ihm den Gefallen. Dann nahm er den Griff des Korbes in sein Maul und lief zur Tür. Mit einem Kopfnicken verabschiedete er sich von Syna in dem Wissen, sie würde, wenn er sie das nächste Mal sah, nicht mehr dieselbe sein. In dem Moment gab er sich ein Versprechen. Er würde sie retten. Koste es, was es wolle. Egal wie lange es dauern sollte, am Ende würde er sie retten. […]
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Ich freue mich auch, wenn ihr den Link zu meiner Geschichte in euren sozialen Netzwerken teilt:
https://sweek.com/story/AgACAAgCZgABBwgJAwACAwtsDQ==
Nun wünsche ich euch frohe Feiertage, eine besinnliche Zeit mit euren Liebsten und einen wundervollen Start ins Jahr 2018!
Eure Verena
PS: Weitere Infos zu dem Wettbewerb bei Sweek findet ihr übrigens hier.