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Verena

Interessantes

»Meine Getanken sint wichtik«

Oktober 15, 2016 • von

Vor ein paar Tagen erhielt ich eine E-Mail von meiner Mutter. Das ist nichts Ungewöhnliches, da sie in Deutschland lebt und ich in der Schweiz. Die Mail enthielt ein paar Informationen zu einem Verein, da sie glaubte, es könne mich interessieren, da ich ja »selbst auch schreibe«. Erwartungsvoll öffnete ich den Mail-Anhang und war begeistert. Sofort schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: »Das muss ich teilen!« Und wo geht das besser, als auf meinem Blog? Und deshalb soll es heute um den Verein »Die Wortfinder e.V.« gehen.

Die Wortfinder e.V.

Menschen in besonderen Lebenslagen zu unterstützen und zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe, die von unserer Gesellschaft immer häufiger wahrgenommen wird. Und das ist auch gut so. Doch dass das kreative Schreiben und die Literatur sowie die damit zusammenhängende künstlerische Gestaltung dieser besonderen Menschen gefördert wird, davon hatte ich bis dato noch nie gehört. Um so mehr hat es mich als passionierten Schreiberling begeistert, dass der gemeinnützige Verein »Die Wortfinder e.V.« genau dies tut.

Der Verein arbeitet beispielsweise mit Menschen mit geistiger Behinderung, Menschen mit autistischen Störungen, Menschen mit Demenz oder Menschen im Hospiz, mit Jugendlichen in Heimen oder mit obdachlose Menschen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt aber bei Menschen mit einer so genannten geistigen Behinderung.

Um seine Ziele zu verwirklichen, richtet der Verein Literaturwettbewerbe aus, veranstaltet Lesungen, initiiert Schreibwerkstätten, fördert Publikationen, unterstützt Forschungsprojekte, führt Seminare durch und leistet Öffentlichkeitsarbeit.
Im Laufe der vergangenen drei Jahre führte der Verein für die Zielgruppe der Menschen mit einer geistigen Behinderung einen dreiteiligen Literatur- und Kunstwettbewerb unter dem Thema »Fragen & Antworten« durch. Hierfür konnten zunächst Fragen jedweder Art eingereicht werden. Insgesamt kamen dabei rund 2500 Fragen zusammen, von denen rund 1000 Fragen anschließend in die zweite Runde gingen.
Nun waren Antworten gesucht. Knapp 3000 Texte von mehr als 300 Autoren zwischen acht und 88 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wurden eingereicht. Aus diesen Texten suchte eine 20-köpfige Jury diejenigen aus, die in einem Buch veröffentlich werden sollten.
Im dritten Teil des Wettbewerbs konnten sich schließlich KünstlerInnen mit einer geistigen Behinderung um die Illustration der Bücher bewerben. Aus 170 Bewerbungen wurden 20 Künstler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ausgewählt. Sie fertigten mehr als 500 Illustrationen zu den Texten an. Die zahlreichen Beiträge führten schließlich dazu, dass nicht nur ein Buch, sondern eine vierteilige Buchreihe herausgegeben wurde.

Die Bücher heißen:
Buch 1: »Meine Getanken sint wichtik«
Buch 2: »Und die Welt klingt wie Musik«
Buch 3: »Wenn man verliebt ist, wird das Herz ganz rot«
Buch 4: »Warum steht das Reh im Wald?«

wortfinder_buchseite

Auf der Website des Vereins könnt ihr euch weitere Beispielseiten aus den Büchern anschauen. Es lohnt sich, denn es sind viele, eindrückliche Texte im Verlauf des Wettbewerbs entstanden.

Ein großer Wunsch des Vereins ist es, dass die Texte von einem großen, breiten Publikum wahrgenommen und gelesen werden. Denn eine erfolgreiche Inklusion setzt voraus, dass wir nicht nur den Menschen begegnen, sondern auch ihren Gedanken und Gefühlen.
Damit diese Begegnung bereits frühzeitig stattfinden kann, möchte der Verein die Bücher in die allgemeinbildenden und die inklusiv arbeitenden Schulen bringen. Aus diesem Grund ruft er zu einer Schulbuchspendenaktion auf. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Falls ihr das Projekt unterstützen möchtet, freut sich der Verein über eine Spende. Gerne dürft ihr auch diesen Beitrag teilen, damit möglichst viele Menschen von dem Verein und der wichtigen Arbeit, die er leistet, erfahren.

Auch für die nächsten Jahre gibt es bereits Pläne. So plant der Verein eine Wanderausstellung mit ausgewählten Texten und Illustrationen. Zudem soll eine inklusive Schreibwerkstatt für Menschen mit & ohne Behinderung angeboten werden.

Ich finde, das ist eine tolle Sache und bin zutiefst berührt, dass es Menschen gibt, die diese wichtige Arbeit leisten. Chapeau! Denn die »Getanken sint wichtik«.

Eure Verena


#buchpassion

#buchpassion – Mein Bekenntnis zum Buch

September 10, 2016 • von

Eigentlich sollte ich diesen Artikel eher »Mein Bekenntnis zum geschriebenen Wort« nennen, denn ich möchte euch im Zuge der Aktion, die von Janine auf ihrem Blog ins Leben gerufen wurde, etwas über meine Schreibleidenschaft erzählen. Ohne mein Faible für Bücher hätte diese Leidenschaft wahrscheinlich nie Besitz von mir ergriffen, also hat es am Ende doch etwas mit Büchern zu tun.

Wie alles begann …

Meine Leseleidenschaft begann bereits in der Grundschule, als unsere Klassenlehrerin mit uns die Kinderbibliothek besuchte. Die bis oben hin gefüllten Bücherregale kamen mir unfassbar groß und die Auswahl an Büchern riesig vor. Ihr müsst dazu wissen, dass ich ein sehr kleines Kind war. So kam mir im Alter von sieben oder acht Jahren eigentlich alles riesig vor, was höher als ein Tisch war. Im Nachhinein betrachtet waren die Regale wahrscheinlich nicht größer als ein normales Sideboard, schließlich mussten ja alle Kinder gut an die Bücher herankommen. Dennoch beeindruckte mich der Anblick der vielen Bücher nachhaltig und die Leseecke lud zum Verweilen ein. Ich konnte mich mit Büchern wie »Das doppelte Lottchen«, »Ronja Räubertochter« oder »Das kleine Gespenst« in eine Fantasiewelt zurückziehen und ganz Kind sein. Die Figuren in den Büchern wurden zu meinen Freunden und ich stellte mir oft vor, mit ihnen zu reden. Andere haben in dem Alter imaginäre Freunde, ich hatte – neben meinen realen Schulfreunden – Bücher-Freunde. In den folgenden Jahren war ich nicht nur regelmäßiger Gast der Kinderbibliothek, um in der Leseecke in den Büchern zu schmökern, ich lieh mir auch allerhand Bücher aus. Wenn ich daran zurückdenke, werde ich sogar ein wenig neidisch ob der Zeit, die ich damals fürs Lesen hatte – oder mir einfach neben der Schule, dem Sportverein und dem Spielen mit Freunden genommen habe. Heute lese ich bei Weitem nicht mehr so viel. Dafür gehe ich meiner neuen Leidenschaft – dem Schreiben – umso intensiver nach.

… und wie es heute ist

Die Passion fürs Schreiben entwickelte sich irgendwie ganz natürlich aus dem vielen Lesen, denn, wer viele Geschichten liest, dem fällt es irgendwann auch leicht, sich eigene auszudenken. So ging es jedenfalls mir. Ich fing an, Gedichte zu schreiben, zuerst für Muttertagskarten, die ich meiner Mutter dann auch stolz auswendig vortrug, später führte ich ein Tagebuch, das irgendwann nur noch aus Gedichten und Geschichtenschnipseln bestand. Auch meine Geschwister blieben von meinen selbst ausgedachten Geschichten nicht verschont. Ich erinnere mich daran, meinem jüngeren Bruder eine kleine Geschichte inklusive selbst gemalten Bildern geschenkt zu haben. Neben den Geschichten, die ich weitestgehend für mich selbst verfasste, schrieb ich auch einen Teil unserer Jahrgangsabschlusszeitung und beteiligte mich im Unterrichtsfach »Darstellendes Spiel« – mein Wahlfach anstelle von Kunst oder Musik – mit kleinen Textbeiträgen an den Theateraufführungen.
Inzwischen arbeite ich als Texterin, schreibe Artikel und führe seit etwas mehr als einem Jahr diesen Blog, der euch mit allerlei Tipps rund ums Schreiben versorgt.

Mein Wunsch für die Zukunft

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass vor allem Kinder und Jugendliche (wieder) mehr lesen. Denn Lesen ist eine der schönsten (Neben-)Sachen der Welt. Lesen beflügelt die Fantasie und lässt uns in fremde Welten abtauchen. Gerade bei Kindern fördert es enorm die Sprachkompetenz, erweitert den Wortschatz und unterstützt die Entwicklung der Sozialkompetenz. Denn wenn sich ein Kind gut auszudrücken weiß, kann es Probleme mit Sprache lösen – eine beinahe ebenso wichtige Kompetenz wie das Lesen selbst. Außerdem hilft das Lesen den Kindern, sich besser zu konzentrieren und sich in der schnelllebigen Welt von heute, länger als einen Wimpernschlag mit einer Sache zu beschäftigen.

Kurzum: Lesen bildet. Und weil das so ist, ist es meiner Meinung nach egal, welches Buch von einem Kind gelesen wird, solange es dem Alter entspricht. Leider werden Kinder bereits in der Grundschule darauf getrimmt, nur bestimmte Bücher zu lesen. Es gibt Leselisten, die abgearbeitet werden müssen, ohne auf die individuellen Interessen des jeweiligen Kindes zu achten. Kein Wunder also, dass so vielen Kindern die Lust auf das Lesen in der Freizeit vergeht. Kinder dazu zu zwingen, ein bestimmtes Buch zu lesen, entfernt sie eher von der Literatur. Ich finde es deshalb wichtig, Kindern und Jugendlichen mehr Freiheiten bei der Auswahl der Lektüre zu lassen. Wichtig ist doch, dass sie überhaupt lesen, oder?

Und genau deshalb hoffe ich, dass es in Zukunft wieder mehr Autoren wie Erich Kästner, Astrid Lindgren oder Otfried Preußler gibt, die Kinder mit ihren Geschichten in ihren Bann ziehen und auch bei zukünftigen Generationen eine #buchpassion entfachen.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, Schreiben oder mit beidem.

Eure Verena


Persönliches

Mein persönlicher (Na)NoWriMo

August 1, 2016 • von

Ich habe den August zu meinem persönlichen Novel Writing Month auserkoren und möchte euch heute davon berichten. Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum ich das eigentlich tue. Ganz einfach: Ich möchte diesen Monat endlich mit der Rohfassung meines Buches fertig werden. Ich sage endlich, weil ich bereits seit drei Jahren daran schreibe. Was muss das für ein riesen Wälzer sein! Schön wär’s. Die Realität sieht leider anders aus. Denn vor ca. zwei Jahren hatte ich beruflich ziemlich viel Stress, weshalb ich mein Projekt fast ein Jahr lang nicht mehr angerührt habe. Und auch davor habe ich meist nur sporadisch daran gearbeitet. Doch seit einiger Zeit habe ich einen neuen Job und meine Schreiblust ist zurückgekehrt. Inzwischen bin ich sogar wieder ziemlich tief in die Fantasiewelt meines Buches eingetaucht. Und damit ich den roten Faden nicht wieder verliere, habe ich mir für die restlichen Kapitel eine Deadline gesetzt. Spätestens am 31. August 2016 soll die Rohfassung stehen. Deshalb wird der August mein persönlicher Novel Writing Month.

Mein Zeitplan

Wie bereits erwähnt, habe ich einen Job, genauer gesagt einen Vollzeitjob. Zeit zum Schreiben habe ich also nur nach der Arbeit und an den Wochenenden. Der Morgen kommt für mich nicht in Frage, denn wenn ich vor 6 Uhr aufstehe, bin ich den ganzen Tag über nicht zu gebrauchen. Und das fände mein Chef bestimmt nicht so toll. Also musste ein Zeitplan her. Mit den Details möchte ich euch hier nicht langweilen, aber er sieht für jeden Tag mehrstündige Schreibsessions vor, in denen mich auch mein Freund nicht ansprechen darf. Jeweils am Mittwoch gönne ich mir eine Pause – muss ja auch mal sein. Da ich nur noch wenige Kapitel vor mir habe, bin ich ziemlich optimistisch, die Deadline tatsächlich auch einzuhalten.

Meine Motivation

Damit ich auch wirklich an meinem NoWriMo dran bleibe und den Zeitplan einhalte, musste natürlich auch eine passende Motivation her, eine Belohnung für meine Arbeit sozusagen. Endlich die Rohfassung in Händen zu halten, ist zwar auch schön, aber nach drei Jahren brauche ich eine größere Motivation. Kurz gesagt: Hier müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Es gibt da ein bestimmtes Buch, das kürzlich erschienen ist und das ich unbedingt lesen möchte. Ich glaube, ihr wisst worauf das hinausläuft. Ich darf das Buch erst lesen, wenn ich mit meiner Rohfassung durch bin. Und damit ich mich nicht selbst »betrüge« und es einfach bestelle, wird dies mein Freund für mich übernehmen. Er hat dann die Ehre, es mir in die Hand zu drücken, sobald ich die vier magischen Buchstaben unter meine Rohfassung gesetzt habe. Das mag vielleicht nicht für jeden etwas sein, für mich jedoch ist das eine ziemlich gute Motivation.

NoWriMo – und dann?

Wenn ich Ende August mit der Rohfassung fertig bin, verschlinge ich erst einmal meine Belohnung. Man soll die eigene Arbeit ja sowieso eine Weile ruhen lassen, bevor man sie korrigiert. Und ein Korrekturgang muss definitiv sein. Wahrscheinlich werden es sogar zwei oder drei. Ein Lektorat darf natürlich auch nicht fehlen. Danach dürfen Testleser ran. Und dann werde ich es wahrscheinlich nochmal korrigieren. Gerne würde ich den Roman dann auch veröffentlichen. Idealerweise in einem seriösen Verlag. Also kein Druckkostenzuschussverlag. Doch da ich weiß, dass die Chance mehr als gering ist, das Buch in einem Verlag unterzubringen, halte ich mir auch andere Optionen wie Self Publishing offen. Ich nehme es, wie es kommt.

Wenn ihr mehr wissen möchtet, dann folgt mir doch auf Facebook oder Twitter, hier werde ich bestimmt ab und zu von meinen Fortschritten berichten. Der nächste Blogbeitrag folgt dann wie gewohnt in einem Monat, genauer zwischen dem 9. und 11. September. In dieser Zeit nehme ich an der Aktion #buchpassion teil, die von der lieben Janine von kapri-zioes ins Leben gerufen wurde. Bis dahin wünsche ich euch einen wundervollen August und viel Freude bei euren eigenen (Schreib-) Projekten.

Eure Verena


Quick-Tipps

Quick-Tipp #4

Juli 17, 2016 • von
quick-tipp4Viele Self-Publishing-Autoren veröffentlichen Ihre Werke, ohne sie vorher professionell lektorieren oder zumindest korrigieren zu lassen. Stich aus der Menge heraus und lasse ein professionelles Lektorat oder Korrektorat durchführen. Es gibt viele freie Lektoren, die solche Dienstleistungen auch für wenig Geld anbieten. Es wird dein Werk um einiges bereichern.

Quick-Tipps

Quick-Tipp #3

Juli 17, 2016 • von
quick-tipp3Manche Verlage besitzen eine eigene BoD-Sparte – Book-on-Demand -, in der du dein Buch ganz leicht als Self-Publisher veröffentlichen kannst. Mit etwas Glück wird der Verlag so auf dich aufmerksam und du erhältst die Chance, dein Buch auf dem klassischen Weg zu veröffentlichen.