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Rezensionen, Schreiben & Lesen

Sketchnotes kann jeder? Definitiv!

September 9, 2017 • von

Heute möchte ich euch das Buch »Sketchnotes kann jeder« von Ines Schaffranek vorstellen. Ich sage bewusst »vorstellen«, denn dieser Blogpost soll keine Rezension im klassischen Sinne sein, sondern einfach meine Gedanken zu dem Buch widerspiegeln.

Auf Sketchnotes aufmerksam geworden bin ich durch diesen Blogeintrag von Nina C. Hasse. Über ihre Link-Tipps bin ich schließlich auf den Blog pheminific und auch auf das Buch »Sketchnotes kann jeder« gestoßen. Und so kam eins zum anderen. Ich begann mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, und obwohl ich nie zu denen gehörte, die gut zeichnen können, fing ich einfach an. Und was soll ich sagen? Das Buch ist für Anfänger einfach wie gemacht.

Auf seinen etwas mehr als 200 Seiten vermittelt es extrem viele Grundlagen. Angefangen bei den einfachsten Formen, aus denen man ohne großen Aufwand ein komplexes Bild erschaffen kann, über Methoden zur Entwicklung eigener Bildideen bis hin zu Zeichen-Übungen. Aber auch für diejenigen, die sich mit Sketchnotes schon auskennen, finden darin allerhand nützliches Zusatzwissen zu den Werkzeugen und Zeichenmaterialien, dazu wie Sketchnotes bei Vorträgen entstehen, wie man sie digitalisieren oder direkt mit dem Tablet zeichnen kann, etwas zur Farbenlehre und, und, und.

Ich muss mich also korrigieren: Das Buch ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene gemacht.

Die Dinge, die mir jedoch am meisten im Gedächtnis geblieben sind, sind eher praktischer Natur und haben direkt mit dem Zeichnen zu tun, da ich persönlich hier den größten Nachholbedarf habe. Sie lauten wie folgt:

  • Als Zeichenübung darf ich Figuren von anderen kopieren. Je mehr ich übe, desto eher entwickelt sich mein eigener Stil.
  • Ich sollte mir eine Symbolbibliothek mit Bildern anlegen, die ich für meine Sketchnotes brauche. In meinem Fall, um damit zu plotten.
  • Ideenstütze: flaticon.com. Auf dieser Seite war ich inzwischen viele Male, um mir Ideen für Symbole zu holen.
  • Auch ich kann mit einfachen Mitteln Menschen zeichnen.
  • Der Text – einzelne Wörter oder Stichpunkte – kommt aus Gründen der Übersichtlichkeit immer vor dem Bild. Das Bild kann hinterher drum herum entstehen.
  • Fehler machen ist okay. Wichtig ist zu wissen, wie man damit umgeht.
  • Übung macht den Meister. Wie überall im Leben.
  • Etc.

Am Ende entstand daraus diese Sketchnote:

Sketchnotes werden in meinem zukünftigen Leben definitiv eine Rolle einnehmen, auch wenn es sicher noch lange dauert, bis ich bei Vorträgen direkt mitsketche. Zum Plotten finde ich es jedoch einfach klasse. Denn ich kann dadurch mit wenigen Symbolen etwas ausdrücken, was ich sonst in mehrere Sätze packen würde. Die Informationen, die ich sonst erst umständlich durchlesen müsste, sind dadurch übersichtlicher und auf einen Blick ersichtlich. Und die Geschichten in meinem Kopf bekommen dadurch gleich eine visuelle Umsetzung.

Falls ihr noch zur Schule oder Uni geht, kann ich es euch ebenfalls empfehlen. Hätte ich Sketchnotes schon zu meinen Schul- oder Unizeiten gekannt, hätte ich beim Lernen des Klausurstoffs ganz sicher auch darauf zurückgegriffen. Genauso wie andere Kreativtechniken gehören Sketchnotes meines Erachtens in das Repertoire jedes Lehrers und Schülers. Und sollte es jemals ein Schulfach über das »Lernen und Lernmethoden« geben, gehören Sketchnotes definitiv dazu.

Ihr seht, ich bin extrem begeistert und kann euch nur ans Herz legen, euch einmal mit dieser Methode zu beschäftigen. Ihr müsst ja nicht gleich ein Buch kaufen, denn viele Infos findet man auch im Internet, wenn man danach googelt. Doch für mich hat sich die Anschaffung des Buches auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es mit 36,90 CHF nicht ganz so günstig war.

Habt ihr selbst auch schon Erfahrungen mit Sketchnotes gemacht oder nutzt ihr sie vielleicht schon ausgiebig? Schreibt mir gerne in den Kommentaren, was euch dazu einfällt. Ich freue mich, von euch zu lesen.

Eure Verena


Nützliches Wissen für Autoren, Schreiben & Lesen

Achtung: DKZV!

Juni 21, 2017 • von

Ich erzähle euch jetzt eine wahre Geschichte: Es war einmal ein unerfahrenes Mädchen, das unbedingt Autorin sein wollte und ihren ersten – zugegebenermaßen ziemlich unausgereiften und sehr schlechten – Roman geschrieben hatte und sich im Internet nach Verlagsadressen umschaute. Schnell bei Google ein paar Stichworte eingegeben und voilà, da waren sie auch schon, die Anzeigen, die so wunderbar tönten, wie: »Verlag sucht Manuskript«, »Verlag sucht Autor«, oder »Wir suchen Autoren« etc.

Wunderbar, dachte sich das Mädchen, suchte die Adresse des Verlags heraus, der fast genau denselben Namen wie ein bekanntes großes Verlagshaus trug, und schickte das Manuskript ab. Gar nicht so lange Zeit später bekam sie einen dicken, großen Brief mit der Antwort des Verlages und einen Autorenvertrag!

Wow, ein Autorenvertrag, so schnell! Euphorisch begann sie, die Unterlagen durchzublättern und stieß bald auf etwas, das ihre Freude im Keim ersticken ließ: Der Verlag wollte Geld für die Veröffentlichung, und das nicht zu knapp.

Glücklicherweise schrillten in diesem Moment alle Alarmglocken im Kopf des Mädchens und ihr Magen zog sich krampfhaft zusammen. Obwohl es sie traurig stimmte, zerriss sie die Unterlagen und warf sie in den Müll.

Dass es sich bei dem sogenannten Verlag um einen Druckkostenzuschussverlag (kurz DKZV) – oder auch Selbstkostenverlag, Selbstzahlerverlag, Zuschussverlag oder Pseudoverlag (mein Favorit) – gehandelt hatte, wurde mir erst später klar. Doch dass da etwas faul war, wusste ich schon damals. Aber warum erzähle ich euch das? Ganz einfach, damit ihr, die ihr vielleicht auch noch jung und unerfahren seid, nicht in dieselbe Falle tappt.

Was ist ein DKZV?

Ein solches Unternehmen, das sich selbst Verlag schimpft, verdient diese Bezeichnung nicht. Denn verlegen kommt von »vorlegen«, das heißt, der Verlag geht in Vorkasse. Bei einem DKZV ist das nicht der Fall. Im Gegensatz zu einem richtigen Verlag wollen diese Unternehmen Geld von dir, dem Autor, um dein Buch zu »verlegen«. Die Kosten gehen beim Lektorat los – falls man das denn als solches bezeichnen kann – und gehen weiter mit den Druckkosten, Marketing und, und, und …

Oft werben diese Pseudoverlage auch noch mit tollen Veröffentlichungsmodellen, bei denen der Autor selbst auswählen kann, wie viel Geld er »ausgeben möchte«. Und das Beste: In den Erfahrungsberichten schwärmen andere Autoren von der tollen Zusammenarbeit mit dem »Verlag« und dass sich die Ausgaben wirklich gelohnt hätten. Die Kosten, die nicht selten in den vier- bis fünfstelligen Bereich gehen, werden einfach heruntergespielt. Und am Ende werdet ihr auch noch gezwungen, die komplette Auflage, also mehrere Hundert Bücher, selbst zu behalten und zu lagern. Wenn es dumm läuft, bleibt ihr auf einem Haufen Papiermüll sitzen.

Ich kann nur sagen: Finger weg von diesen »Verlagen«! Die haben nicht umsonst einen schlechten Ruf. Durch eine Veröffentlichung über so ein Unternehmen macht ihr euch selbst die Reputation als Autor kaputt. Denn kein seriöser Verlag wird dann jemals (noch) mit euch zusammenarbeiten wollen.

Seriöse Verlage suchen keine Autoren!

Seriöse Verlage sind auch in der Regel nicht auf der Suche nach Autoren, es sei denn, der Verlag wurde erst frisch gegründet. Aber selbst dann ist es fraglich, ob sie offensiv »suchen«. Die allermeisten Verlage haben genug Autoren in ihrem Portfolio. Deshalb ist es auch so schwer, dort einen Fuß in die Tür zu kriegen. Da sie in Vorkasse gehen, wenn sie ein Buch herausbringen, gehen sie ein hohes Risiko ein. Da greift man gerne auf Altbewährtes zurück, also Autoren, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich Bücher veröffentlicht und die somit Geld eingebracht haben. Neue Autoren haben es da schwer. Da muss das Manuskript schon extrem überzeugen.

Ich kann verstehen, dass man als Neuling nach zig Absagen von Verlagen leicht empfänglich wird für solche Angebote. Dennoch: Lasst es lieber sein. Es gibt andere Möglichkeiten, ein Buch zu veröffentlichen. Self-Publishing – das Herausbringen eines Buches im Selbstverlag oder Eigenverlag – zum Beispiel.

Das Image des Selbstverlages ist in den letzten Jahren immer positiver geworden. Nicht wenige Self-Pubisher haben über diesen Weg sogar inzwischen Verlagsverträge ergattert, denn sie haben bewiesen, dass sich ihre Bücher verkaufen. Natürlich muss man beim Selbstverlag selbst auch in Vorkasse gehen. Denn ein gutes Buch braucht ein Lektorat, Korrektorat, ein Cover, Buchsatz und Werbung. Alles, was man nicht selbst kann, muss man von anderen machen lassen. Und die wollen in der Regel bezahlt werden, wenn es nicht gerade Freunde oder Familie sind, die ihre Dienste gratis zur Verfügung stellen. Trotzdem wird es im Self-Publishing immer noch günstiger als bei der »Zusammenarbeit« mit so einem Pseudoverlag.

In diesem Sinne: Gebt Acht bei der Verlagswahl und lasst euch nicht hinreißen, auch wenn das »Angebot« noch so gut klingt.

Falls ihr selbst auch schon Erfahrung damit gemacht habt, schreibt es mir doch unten in die Kommentare. (Ich werde sie schnellstmöglich freischalten.)

Eure Verena


#buchpassion

#buchpassion – Mein Bekenntnis zum Buch

September 10, 2016 • von

Eigentlich sollte ich diesen Artikel eher »Mein Bekenntnis zum geschriebenen Wort« nennen, denn ich möchte euch im Zuge der Aktion, die von Janine auf ihrem Blog ins Leben gerufen wurde, etwas über meine Schreibleidenschaft erzählen. Ohne mein Faible für Bücher hätte diese Leidenschaft wahrscheinlich nie Besitz von mir ergriffen, also hat es am Ende doch etwas mit Büchern zu tun.

Wie alles begann …

Meine Leseleidenschaft begann bereits in der Grundschule, als unsere Klassenlehrerin mit uns die Kinderbibliothek besuchte. Die bis oben hin gefüllten Bücherregale kamen mir unfassbar groß und die Auswahl an Büchern riesig vor. Ihr müsst dazu wissen, dass ich ein sehr kleines Kind war. So kam mir im Alter von sieben oder acht Jahren eigentlich alles riesig vor, was höher als ein Tisch war. Im Nachhinein betrachtet waren die Regale wahrscheinlich nicht größer als ein normales Sideboard, schließlich mussten ja alle Kinder gut an die Bücher herankommen. Dennoch beeindruckte mich der Anblick der vielen Bücher nachhaltig und die Leseecke lud zum Verweilen ein. Ich konnte mich mit Büchern wie »Das doppelte Lottchen«, »Ronja Räubertochter« oder »Das kleine Gespenst« in eine Fantasiewelt zurückziehen und ganz Kind sein. Die Figuren in den Büchern wurden zu meinen Freunden und ich stellte mir oft vor, mit ihnen zu reden. Andere haben in dem Alter imaginäre Freunde, ich hatte – neben meinen realen Schulfreunden – Bücher-Freunde. In den folgenden Jahren war ich nicht nur regelmäßiger Gast der Kinderbibliothek, um in der Leseecke in den Büchern zu schmökern, ich lieh mir auch allerhand Bücher aus. Wenn ich daran zurückdenke, werde ich sogar ein wenig neidisch ob der Zeit, die ich damals fürs Lesen hatte – oder mir einfach neben der Schule, dem Sportverein und dem Spielen mit Freunden genommen habe. Heute lese ich bei Weitem nicht mehr so viel. Dafür gehe ich meiner neuen Leidenschaft – dem Schreiben – umso intensiver nach.

… und wie es heute ist

Die Passion fürs Schreiben entwickelte sich irgendwie ganz natürlich aus dem vielen Lesen, denn, wer viele Geschichten liest, dem fällt es irgendwann auch leicht, sich eigene auszudenken. So ging es jedenfalls mir. Ich fing an, Gedichte zu schreiben, zuerst für Muttertagskarten, die ich meiner Mutter dann auch stolz auswendig vortrug, später führte ich ein Tagebuch, das irgendwann nur noch aus Gedichten und Geschichtenschnipseln bestand. Auch meine Geschwister blieben von meinen selbst ausgedachten Geschichten nicht verschont. Ich erinnere mich daran, meinem jüngeren Bruder eine kleine Geschichte inklusive selbst gemalten Bildern geschenkt zu haben. Neben den Geschichten, die ich weitestgehend für mich selbst verfasste, schrieb ich auch einen Teil unserer Jahrgangsabschlusszeitung und beteiligte mich im Unterrichtsfach »Darstellendes Spiel« – mein Wahlfach anstelle von Kunst oder Musik – mit kleinen Textbeiträgen an den Theateraufführungen.
Inzwischen arbeite ich als Texterin, schreibe Artikel und führe seit etwas mehr als einem Jahr diesen Blog, der euch mit allerlei Tipps rund ums Schreiben versorgt.

Mein Wunsch für die Zukunft

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass vor allem Kinder und Jugendliche (wieder) mehr lesen. Denn Lesen ist eine der schönsten (Neben-)Sachen der Welt. Lesen beflügelt die Fantasie und lässt uns in fremde Welten abtauchen. Gerade bei Kindern fördert es enorm die Sprachkompetenz, erweitert den Wortschatz und unterstützt die Entwicklung der Sozialkompetenz. Denn wenn sich ein Kind gut auszudrücken weiß, kann es Probleme mit Sprache lösen – eine beinahe ebenso wichtige Kompetenz wie das Lesen selbst. Außerdem hilft das Lesen den Kindern, sich besser zu konzentrieren und sich in der schnelllebigen Welt von heute, länger als einen Wimpernschlag mit einer Sache zu beschäftigen.

Kurzum: Lesen bildet. Und weil das so ist, ist es meiner Meinung nach egal, welches Buch von einem Kind gelesen wird, solange es dem Alter entspricht. Leider werden Kinder bereits in der Grundschule darauf getrimmt, nur bestimmte Bücher zu lesen. Es gibt Leselisten, die abgearbeitet werden müssen, ohne auf die individuellen Interessen des jeweiligen Kindes zu achten. Kein Wunder also, dass so vielen Kindern die Lust auf das Lesen in der Freizeit vergeht. Kinder dazu zu zwingen, ein bestimmtes Buch zu lesen, entfernt sie eher von der Literatur. Ich finde es deshalb wichtig, Kindern und Jugendlichen mehr Freiheiten bei der Auswahl der Lektüre zu lassen. Wichtig ist doch, dass sie überhaupt lesen, oder?

Und genau deshalb hoffe ich, dass es in Zukunft wieder mehr Autoren wie Erich Kästner, Astrid Lindgren oder Otfried Preußler gibt, die Kinder mit ihren Geschichten in ihren Bann ziehen und auch bei zukünftigen Generationen eine #buchpassion entfachen.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, Schreiben oder mit beidem.

Eure Verena