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Quick-Tipps

Quick-Tipp #6

November 6, 2016 • von

quick-tipp6Der erste Satz eines Buches ist wie der erste Eindruck, den man von einem fremden Menschen gewinnt. Deshalb sollte er den Leser von Anfang an in seinen Bann ziehen und in die unbekannte Welt hineinlocken. Wege dafür sind: der klassische Einstieg über einen Erzähler, ein Dialog, eine verblüffende Aussage oder ein Rätsel. Egal wie du es anstellst, sorge dafür, dass der Leser unbedingt weiterlesen will.


Tipps & Tricks

Komposition der Handlung – kompositorische Mittel und Plotmodelle

April 23, 2016 • von

Wie bereits im letzten Beitrag angekündigt, soll es heute um kompositorische Mittel und um Plotmodelle gehen. Denn bei einer Geschichte sind nicht nur der logische Aufbau und die Spannung wichtig, sondern auch die Tiefe und ob die Geschichte ihre eigene Form entwickelt hat. Der Leser soll denken: »So und nicht anders musste die Geschichte ablaufen!«

1. Kompositorische Mittel

Damit eine Geschichte ein perfektes Ganzes ergibt, könnt ihr kompositorische Mittel verwenden. Sie helfen dabei, dass alle Elemente der Geschichte perfekt ineinandergreifen. Je komponierter oder gestalteter eine Geschichte ist, desto ästhetischer wirkt sie auf den Leser. Etwas, das bewusst gestaltet wurde, löst beim Rezipienten Wohlbefinden aus, egal ob er die Struktur dahinter erkennt oder sie nur unbewusst wahrnimmt.

Kompositorische Mittel sind beispielsweise Wiederholungen, Spiegelungen oder Kreuzungen. Wiederholungen kennt man vor allem aus Märchen, in denen drei Prüfungen bestanden werden müssen. Die dreifache Wiederholung gibt es am häufigsten, denn bei zwei Wiederholungen ist noch kein Muster erkennbar, bei vier oder mehr Wiederholungen jedoch wird dem Leser langweilig. Auch mehrfache Anläufe, die ein Protagonist unternehmen muss, um sein Ziel zu erreichen, folgen diesem Prinzip.

Spiegelungen findet man vor allem bei Haupt- und Nebenhandlungen. Hier werden Grundzüge der Haupthandlung oft durch eine oder mehrere Nebenhandlungen gespiegelt. So kann es in der Haupthandlung um den Verlust eines geliebten Menschen gehen. In der Nebenhandlung wird dies gespiegelt, indem eine befreundete Person der Hauptfigur ebenfalls jemanden verliert. Man kann auch eine seitenverkehrte Spiegelung vornehmen, indem man beispielsweise die Geburt eines Kindes einbaut.

Auch die Figurenkonstellation lädt dazu ein. So können Protagonist und Antagonist alt und jung, weiblich und männlich, arm und reich, stark und schwach etc. sein. Wenn die Entwicklung gegensätzlich verläuft, dann bilden sie ein Kreuzmuster. Der Protagonist kann beispielsweise schwach beginnen und im Laufe der Geschichte stärker werden, während der Antagonist immer mehr seiner Kräfte beraubt wird.

Auch hier lassen sich die verschiedenen Strukturen in unendlich verschiedenen Variationen anwenden. So könnt ihr als Autor eure Geschichte formen. Doch neben der Struktur braucht die Geschichte auch genug Freiraum, um sich beim Schreiben eigenständig zu entwickeln. Hier gilt es, die richtige Mischung zu finden. Doch da es dafür kein Patentrezept gibt, müsst ihr dies für jede Geschichte erneut herausfinden.

2. Plotmodelle

Ganz egal, welche Geschichte ihr schreiben möchtet – ob Abenteuer, Liebesgeschichte oder Heldenepos – es gibt Muster und Modelle für die Handlung, die jede von ihnen gemein haben. Ein modernes Abenteuer setzt nur die lange Tradition der Abenteuergeschichten fort, die es bereits gibt. Das liegt daran, dass wir bereits viele solcher Geschichten kennen und ihre Muster verinnerlicht haben. Sie besitzen Elemente, die zu ihnen gehören und immer wieder vorkommen – ob wir es nun bewusst wollen oder unbewusst in die Geschichte einbauen.

Das Schöne am Kreativsein ist jedoch, diese Muster aufbrechen zu können, sobald man sich bewusst macht, um welches Modell es sich bei einer Geschichte handelt. Anstatt der Traditionslinie zu folgen, könnt ihr einzelne Elemente herausnehmen, sie brechen, spiegeln oder auf eine neue Art zusammensetzen. Bei einer Detektivgeschichte sucht der Detektiv normalerweise den Mörder. Doch, was ist, wenn plötzlich der Detektiv der Mörder ist? Plotmodelle sind also keine starren Gebilde, denen ihr unbedingt folgen müsst. Sie sind vielmehr ein Spielplatz, auf dem ihr euch ausprobieren und austoben könnt, wie es euch beliebt. Zu diesem Zweck sollte man die verschiedenen Muster und Modell jedoch erst einmal kennen.

Die folgenden Plotmodelle wurde von dem Autor Ronald B. Tobias kategorisiert. Dies ist jedoch nur eine beispielhafte und keinesfalls vollständige Anordnung. Sie kann beliebig erweitert und anders sortiert werden:

Suche: Ziel des Protagonisten ist, etwas zu finden, eine Person, einen Ort, einen Gegenstand etc.

Liebe: Die Figuren müssen Widerstände überwinden, um zueinander finden zu können.

Verbotene Liebe: Die Liebenden verstoßen gegen gesellschaftliche Konventionen (oder Gesetzte) wie Ehebruch oder ein großer Altersunterschied etc.

Rache: Ein schweres Unrecht wird gerecht. Moralische Fragen und psychologische Aspekte stehen im Mittelpunkt der Handlung.

Innere Wandlung: Hier steht die Entwicklung des Protagonisten im Vordergrund.

Äußere Wandlung: Eine Figur verwandelt sich in etwas anderes, z. B. in einen Vampir oder Wolf.

Abenteuer: Hier steht die Handlung, die Action, im Vordergrund. Die Figuren werden vernachlässigt.

Rätsel: Hierzu zählen die klassischen Detektivgeschichten. Ein Rätsel muss gelöst werden und die Leser dürfen mitraten.

Rettung: Ein Opfer muss vom Protagonisten gerettet werden. Die Handlung steht im Mittelpunkt.

Mit Sicherheit fallen euch jetzt noch viele weitere Modelle ein, denn wie bereits erwähnt ist diese Aufstellung nicht vollständig. Sie sollte euch nur verdeutlichen, welche verschiedenen Formen und Muster es gibt, denen eine Geschichte folgen kann. Eine ausführliche Darstellung findet ihr in dem Buch von Ronald B. Tobias.¹
Innerhalb einer längeren Geschichte findet man oft auch mehrere dieser Modelle, die miteinander verwoben sind. Die Kombination führt zu immer neuen Geschichten und sorgt dafür, dass den Lesern nicht langweilig wird.

Wenn ihr also geschickt kombiniert und auch mal eine Tradition aufbrecht, könnt ihr durchaus für Überraschungen beim Leser sorgen und spannende Geschichten schreiben. Viel Spaß dabei!

Eure Verena

 

¹ Tobias, Ronald B.: 20 Masterplots. Woraus Geschichten gemacht sind.


Ausflug in die Werbewelt

Teil 4: Die Headline

August 7, 2015 • von

In E-Mail-Newslettern findet man die Headline im Betreff und im Brief über der Anrede. Die Headline soll den Leser führen, zum Weiterlesen motivieren und ein kleines »Ja« im Kopf erzeugen.
Bei der Gestaltung der Headline ist zu beachten, dass das, was als wichtig bewertet wird, auch so dargestellt wird. Demnach gilt: GROSS, einzeilig und kurz kommt vor klein, mehrzeilig und lang!

Formulierungshilfen:
•    Wie Sie … bekommen / behalten / werden / vermeiden etc.
•    Wenn … (dann …)
•    Der … Weg zum …
•    So …
•    Lernen Sie … kennen …
•    3 Wege …
•    7 Tipps …
•    Was jeder … über … wissen sollte
•    Eine Frage formulieren, auf die man die Antwort voraussetzen kann

Verstärkung durch positive Begriffe:
•    gerne, einfach, sicher, unverbindlich
•    Vorteil, Gewinn, Erfolg
•    gratis, kostenlos etc.

Beispiel-Headlines:

•    »3 Wege zu mehr Reichtum«
•    »Wie Sie in 7 Tagen 7 Kilo abnehmen!«
•    »Was würden Sie lieber tun: Essen so viel Sie wollen oder den ganzen Tag hungern?«
•    »Was jede Mutter über Kindererziehung wissen sollte«
•    »10 einfache Wege, um den Gewinn zu steigern«
•    »Erfahren Sie, wie Sie zum Kundenmagnet werden«
•    »Der schnelle, unkomplizierte und sorgenfreie Weg zum Reichtum!«
•    »24 Wege um 50% mehr Verkäufe zu erzielen«
•    »Verwandeln Sie Ihr E-Mail-Postfach in eine Goldmaschine«
•    »Die Macht der Gedanken und wie auch Sie alles erreichen können«
•    »Mehr Selbstbewusstsein in 7 Tagen oder Geld zurück!«
•    »Der schnellste Weg, um Multi-Millionär zu werden«
•    »Die Geheimnisse der reichsten Menschen der Welt«
•    »Steigern Sie Ihre Gedächtnisleistung! Diese Geheimnisse können auch Ihnen helfen«
•    »Wie Sie mehr Energie haben und weniger schlafen«
•    »Wie Sie mehr Geld verdienen und weniger arbeiten«
•    »Mediziner macht einzigartige Entdeckung, die das Leben verändert!«
•    »Machen Sie diese Fehler auch beim Affiliatemarketing?«
•    »Das Geheimnis, um Geld im Internet zu verdienen, ist einfach, die erfolgserprobten Tricks der Profis zu kennen!«
•    »Wer will die Frau / den Mann seiner Träume kennenlernen?«
•    »Der Weg des faulen Mannes zum Reichtum«
•    »WARNUNG: Lesen Sie das nicht, wenn Sie keine guten Texte schreiben wollen!«
•    »Haben Sie den Mut, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen?«
•    »Kostenlos! 99 geniale Texter-Tipps, die Sie sofort umsetzen können!«
•    »Wie Sie alles erreichen, was Sie sich jemals erträumt haben!«

Der erste Absatz sollte sich dann auf jeden Fall auf die Headline beziehen bzw. diese weiter ausführen. Wenn die Headline aus einer Frage besteht, dann sollte diese unbedingt beantwortet werden.