Suche nach Artikeln geschrieben von

Verena

Tipps & Tricks

Die hohe Kunst, Spannung zu erzeugen

Oktober 31, 2015 • von

Wenn ich an spannende Literatur denke, fallen mir zuerst Krimis, Thriller und Horrorgeschichten ein. Doch nicht nur in diesen, sondern auch in allen anderen Genres braucht es Spannung, um das Interesse der Leser nicht zu verlieren. Ob Komödie, Liebesroman oder kurze Erzählung: Ohne Spannung kommt keine Geschichte aus.

Spannung zeigt sich in den unterschiedlichsten Kleidern: Mal macht sie uns neugierig darauf, wie es weitergeht, dann können wir das Buch nicht mehr aus der Hand legen, oder sie lässt unsere Hände schwitzen und unser Herz bis zum Hals schlagen. Um dies bei einem Leser zu bewirken, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Hierfür gibt es unterschiedliche Methoden, die ihr anwenden könnt und davon möchte ich euch in diesem Blogpost berichten.

Eine Grundvoraussetzung, damit Spannung entstehen kann, ist, dass die Leser verstehen müssen, worum es in eurer Geschichte geht, was das Ziel ist, das in der Geschichte erreicht werden soll. Nur so kann der Leser auch die Umstände nachvollziehen, die es dem Helden auf seinem Weg so schwer machen – und dies erzeugt Spannung.

Eine weitere Voraussetzung, um Spannung zu erzeugen, ist, beim Leser Sympathie bzw. Interesse für die Figuren zu wecken. Das bedeutet, dass ihr eure Helden erst in brenzlige Situationen bringen solltet, nachdem ihr sie ausführlich genug eingeführt habt. Mit »ausführlich« meine ich nicht, dass der Leser die gesamte Lebensgeschichte der Figuren kennen muss. Er sollte sie jedoch so weit kennen, dass er sich ihnen nahe fühlt und Mitleid verspürt, wenn ihnen etwas passiert.

Neben den Voraussetzungen gibt es verschiedene Techniken, die ihr als Autor anwenden könnt, um Spannung aufzubauen und während des Handlungsverlaufes hochzuhalten.

Eine dieser Methoden besteht darin, Geheimnisse in die Geschichte einzubauen. Hier muss jedoch zwischen zwei Arten unterschieden werden: offene und verdeckte Geheimnisse.

Offene Geheimnisse
Bei den offenen Geheimnissen ist dem Leser in der Regel klar, worum es geht, er ist ein Mitwisser. Der Protagonisten wiederum kann entweder selbst der Geheimnisträger sein und versuchen, es nicht auffliegen zu lassen, oder im Dunkeln tappen und ständig kurz davor sein, das Geheimnis zu lüften. In beiden Fällen wird beim Leser die Spannung hochgehalten, indem er miterlebt, wie die Figur versucht, das Geheimnis zu wahren oder es zu lüften. Der Leser hat in jedem Fall einen Informationsvorsprung und wird emotional an der Geschichte beteiligt.

Verdeckte Geheimnisse
Bei den verdeckten Geheimnissen wissen der Leser und der Protagonist gleich viel – nämlich nichts. Dieses Mittel wird zumeist in Krimis eingesetzt, beispielsweise wenn es darum geht, einen Mörder zu finden. Doch auch in anderen Genres lohnt es sich, verdeckte Geheimnisse einfließen zu lassen und diese nach und nach aufzulösen. Da sich der Leser in der Regel seine eigenen Gedanken zu den Rätseln und Geheimnissen macht, kann man den Leser mit der Auflösung in kleinen »Häppchen« entweder in seiner Annahme bestätigen oder ihn komplett überraschen, indem man unerwartete Lösungen bringt. Egal, für welche Art man sich entscheidet, mit dem Lüften von Teilgeheimnissen wird der Leser unweigerlich bei der Stange gehalten, da er wissen wollen wird, wie es weitergeht.

Eine weitere Möglichkeit, um Spannung hochzuhalten, besteht darin, besonders stark auf die Emotionen der Leser zu zielen. Themen, die in besonderem Maße unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme herausfordern und uns berühren, sind: Schmerzen, Leiden, Tod, Gewalt, Leidenschaft, Sexualität, Liebe und Kinder. Die Liste kann selbstverständlich beliebig erweitert werden.

Auch die Geschwindigkeit kann spannungssteigernd wirken, denn das Aufeinanderfolgen vieler Ereignisse kurz hintereinander lässt die Figuren nicht zur Ruhe kommen und zwingt den Leser, immer weiter zu lesen, um den Ausgang der Geschehnisse zu erfahren. Um das Tempo hochzuhalten, eignen sich außerdem kurze Sätze und Kapitel sowie schnelle und harte Szenenwechsel.

Für noch mehr Spannung sorgen auch Normbrüche, ungewöhnliche oder bizarre Elemente, Andeutungen, versteckte Hinweise und falsche Fährten. Durch das Abweichen von der Norm werden die Erwartungen der Leser unterlaufen, da sich die Geschehnisse anders entwickeln als gedacht, und dies sorgt für eine gehörige Portion Spannung. Mit Andeutungen könnt ihr zudem auf Kommendes hinweisen oder sogar falsche Fährten legen. Wichtig ist nur, das richtige Maß zu halten, denn zu viel zu verraten, verursacht Langeweile, und zu wenig preiszugeben, kann den Leser verwirren.

Ich hoffe, meine Tipps konnten euch weiterhelfen. Um auch bei euch ein wenig die Spannung hochzuhalten, kann ich euch jetzt schon verraten, dass das zu diesem Thema natürlich noch nicht alles gewesen ist. Nun wünsche ich euch jedoch erst einmal viel Spaß beim Entwickeln spannender Geschichten!

Eure Verena


Tipps & Tricks

Der Plot

Oktober 4, 2015 • von

In diesem Blogpost steht die Handlung eurer Geschichte im Mittelpunkt. Ich werde euch erklären, wie eine Handlung entsteht, wodurch die eigentliche Geschichte ausgelöst und wie die Handlung interessant wird. Nicht alles, was man in einer Geschichte erzählt, ist auch wirklich wichtig für die Handlung. Deshalb sollte man als Autor sicher entscheiden können, was in die Geschichte hinein gehört und welche Bestandteile man ruhig streichen kann.

Was ist der Plot und über welche Merkmale verfügt er?

Ihr habt es sicher schon gemerkt: Der Plot ist der Handlungsverlauf einer Geschichte. Wenn man vom Plotten spricht, ist demzufolge die Entwicklung der Handlung gemeint. Alle Ereignisse, die in einer Geschichte vorkommen, sind bedeutungsvoll. Auch wenn es für den Leser nicht sofort ersichtlich ist, alles, was erzählt wird, ist wichtig und bringt die Geschichte voran. Der Autor könnte nicht darauf verzichten, dieses Ereignis zu erzählen. Dinge, die langweilig, bedeutungslos oder zufällig sind, kommen jedoch nicht in einem Plot vor. Für den Leser wäre es äußerst langweilig, zu erfahren, wie sich die Hauptfigur allmorgendlich die Zähne putzt oder unter der Dusche steht. Mein erster Tipp lautet also: Alles, was ihr in eurer Geschichte erzählt, muss eine Bedeutung haben und wichtig für den Handlungsverlauf sein.

Ein weiteres Charakteristikum der Handlung ist es, dass sie stets auf ein Ereignis hinaus läuft. Der Plot folgt also einer bestimmten Richtung. Auf die Frage »Worum geht es?« lässt sich innerhalb einer Geschichte immer eine Antwort finden. Es geht stets um Konflikte, Probleme, Fragen, und die Handlung steuert auf eine Auflösung zu. Schreibt also so, dass der Leser der Richtung eurer Handlung folgen kann und immer versteht, worum es in euerer Geschichte geht. Dies ist mein zweiter Tipp.

Mein nächster Tipp bezieht sich auf das Prinzip von Ursache und Wirkung. Der Handlungsverlauf ist wie eine Reihe von Dominosteinen: Nachdem der erste Stein umgestoßen wurde, setzen sich nach und nach weitere Steine in Bewegung.
Der englische Schriftsteller E. M. Foster sagte einmal: »Erst starb der König und dann starb die Königin, ist kein Plot. Erst starb der König und dann starb die Königin vor Kummer, ist ein Plot.« Zufälle oder unmotivierte Elemente, die nicht logisch mit der Geschichte verknüpft sind, werden den Leser verwirren und eher dazu führen, dass er die Geschichte weglegt und nicht weiter liest. Dies bezieht sich auch auf die zentrale dramatische Frage, also die Frage, auf die der Leser unbedingt eine Antwort bekommen will. Die zentrale dramatische Frage ist es, die die Geschichte erst so richtig ins Rollen bringt: Wird der Mörder gefasst? Werden die beiden doch noch ein Paar? Wird er seine Mission erfolgreich beenden? Diese Frage muss auf jeden Fall beantwortet werden. Die Antwort muss logisch sein und sich aus dem Verlauf der Geschichte ergeben.
Achtet bei eurem Handlungsverlauf also darauf, dass die Ereignisse logisch und nachvollziehbar aufeinander folgen, so bleibt die Geschichte spannend und der Leser wird daraufhin wissen wollen, wie es weitergeht.

Konflikte sind wichtig

Es gibt nichts Langweiligeres als eine Geschichte, in der sich die Hauptfigur ein Ziel setzt und dieses ohne Probleme erreicht. Als Leser möchte man mit dem Protagonisten mitfiebern, zusammen durch Höhen und Tiefen gehen, lachen und weinen und sich die Frage stellen: »Wird mein Held sein Ziel erreichen?« Ohne Hindernisse, Gefahren oder Konflikte wäre es keine Geschichte wert, erzählt zu werden.

Es gibt drei Arten von Konflikten: die äußerlichen, die inneren und die gegen »höhere Mächte« gerichteten Konflikte. Der äußerliche Konflikt wird im Kampf mit anderen Figuren ausgefochten. Zu den inneren Konflikten zählen die Auseinandersetzungen der Figuren mit den eigenen Ängsten und Schwächen. Bei einem Konflikt mit »höheren Mächten« kann es sich um den Kampf gegen gesellschaftliche Normen oder gegen die Natur handeln. Wichtig dabei ist, dass der Konflikt dynamisch ist und keinesfalls beim ersten Versuch gelöst wird. Innerhalb der Geschichte kommt es zu einer aktiven Auseinandersetzung, in der mal die eine und mal die andere Partei die Oberhand gewinnt. Umso spannender wird es, wenn die Konfliktpartner ungefähr gleich stark sind, sodass es für die Hauptperson beinahe unmöglich scheint, ihr Ziel zu erreichen.

Auch hier solltet ihr darauf achten, dass die Konfliktsituation vom Leser nachvollzogen werden kann. Er muss sich in die Figur hineinfühlen können und verstehen, warum sie so und nicht anders handelt. Zudem muss die Motivation der Figur, den Konflikt auszutragen, stärker sein als der Wunsch, sich dem Konflikt zu entziehen, oder sich dem Gegner zu ergeben.

Die Plotstruktur

Unter der Plotstruktur ist die »sinnvolle« Reihenfolge zu verstehen, in der die Ereignisse einer Geschichte angeordnet sind. Ein einfaches wie bewährtes Strukturmodell ist die Abfolge Anfang, Mitte Ende, wobei jeder Abschnitt verschiedene Aufgaben erfüllt.

Der Anfang muss den Leser in die Geschichte einführen und sein Interesse wecken. Die zentrale dramatische Frage wird aufgegriffen, sodass der Leser sofort weiß, worum es geht und mit Spannung den Weg bis zum Ziel verfolgt. In der Regel wählt man für den Anfang einer Geschichte den Moment, an dem das Leben der Figuren zum ersten Mal aus den Fugen gerät, also das Ereignis, das die Geschichte ins Rollen bringt.

In der Mitte spielt sich der größte Teil der Handlung ab. In ihr strebt die Hauptfigur ihrem Ziel entgegen, trifft auf Hindernisse, die sie überwinden muss und der Konflikt steigert sich, bis es keine Lösung mehr zu geben scheint. Der Mittelteil wird meist in drei Phasen gegliedert. In der ersten Phase unternimmt der Protagonist eine Lösungsversuch, scheitert jedoch und vergrößert den Konflikt dadurch noch weiter. In der zweiten Phase gibt es einen erneuten Lösungsversuch, der jedoch wieder schiefgeht und eine neue, überraschende Wendung bringt. In der dritten Phase gibt es einen weiteren Lösungsversuch, der den Plot zu einer finalen Entscheidung führt.

Das Ende ist der kürzeste Abschnitt einer Geschichte. In ihm wird die zentrale Frage beantwortet und weiter gibt es nichts zu sagen. In einigen Erzählungen gibt es noch einen Ausblick auf das, was nach der Geschichte mit den Figuren passieren wird, doch hierfür reichen Andeutungen, die den Leser ahnen lassen, wie es weitergeht. Das Ende sollte den Leser überraschen aber auch logisch sein und als unvermeidlich empfunden werden. Für den Leser sollte kein anderes Ende möglich gewesen sein, wenn er die Geschichte noch einmal Revue passieren lässt. Das Ende ist der letzte Eindruck, den der Leser von der Geschichte mitnimmt. Deshalb sollte es stimmig, sorgfältig durchdacht und nachvollziehbar sein.

Die Entwicklung des Plots

Es gibt Autoren, die planen ihre Handlung bis ins Kleinste, die anderen schreiben einfach drauf los. Beide Varianten sind in Ordnung, solange sie für den jeweiligen Schriftsteller funktionieren. Am Ende kommt jedoch auch der, der zuerst drauf los geschrieben hat, nicht drum herum, die Plotstruktur zu überprüfen. Im schlimmsten Fall muss der Plot vollständig überarbeitet oder neu geplant werden, weshalb es ratsam ist, vor dem Schreiben einen groben roten Faden zu haben, an dem man sich orientiert. Hier reicht es, sich zu den wichtigsten Punkten ein paar Notizen zu machen.

Über folgende Fragen solltet ihr euch schon vorher ein paar Gedanken gemacht haben:

Welchen Konflikt gibt es?
Wie lautet die zentrale dramatische Frage?
Wo beginnt die Geschichte?
Welche Informationen sollte der Leser in der Mitte erfahren?
Wie sehen Krise und Höhepunkt aus? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Welche Reihenfolge der Ereignisse ist am sinnvollsten?

Der Handlungsverlauf muss vor dem Schreiben nicht komplett ausgearbeitet sein. Das Konzept sollte Raum für Änderungen zulassen, sodass ihr jederzeit spontane Entwicklungen, die sich beim Schreiben ergeben, einbauen könnt.

Ich hoffe, meine Tipps konnten euch ein wenig weiterhelfen. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Entwickeln und Schreiben eurer Geschichten!

Eure Verena


Tipps & Tricks

Ideen entwickeln mit Kreativtechniken

August 31, 2015 • von

Um eine Geschichte oder ein Buch zu schreiben, braucht man zu aller erst eine gute Idee. Die meisten von uns haben ständig Einfälle und Ideen, doch die wenigsten schreiben diese auch wirklich auf. Es reicht jedoch bei weitem nicht aus, für einen Text eine gute Idee zu haben. Oft braucht man viele Ideen und muss diese ausbauen und weiterentwickeln. Die folgenden Methoden sollen euch dabei helfen, aus einer vagen Idee Material zu entwickeln, mit dem ihr weiterarbeiten könnt.

1. Brainstorming
Das Brainstorming ist der Klassiker, um Ideen zu entwickeln oder auszubauen. Nehmt euch ein großes Blatt Papier zur Hand und formuliert das Ziel, zum Beispiel: »Was fällt mir zum Handlungsort ein?« Dann schreibt alles auf, was euch durch den Kopf geht. Hierbei gelten folgende Regeln:
– Keine Bewertungen oder Kritik. Einfach alles aufschreiben, was euch einfällt, egal wie abstrus es zunächst scheint.
– Schreibt so viel auf, wie euch einfällt, und lasst euch dabei 20 bis 30 Minuten Zeit.
– Lasst euch von den ersten Ideen zu neuen Einfällen weiterführen, auch wenn ihr euch damit vom zuerst genannten Thema zu entfernen scheint.
– Die Ideen werden erst sortiert, wenn das Brainstorming abgeschlossen ist.

2. Mind-Mapping
Auch das Mind-Mapping ist ein Klassiker unter den Schreibwerkzeugen und gehört unbedingt in das Repertoire eines jeden Schriftstellers. Nehmt euch auch hierfür ein großes Blatt Papier, verschiedene Stifte und los geht`s. Das Thema schreibt ihr diesmal in die Mitte des Blattes. Notiert nun waagerecht in Schlüsselwörtern alle Punkte, die euch zum Thema einfallen. Einige Begriffe fungieren dabei als Oberbegriffe, andere wiederum sind Unterbegriffe einer Kategorie. Überlegt immer vorher, zu welchem Oberbegriff ein neues Wort passen könnte. Fällt euch einmal kein Oberbegriff ein, dann schreibt einfach das Wort hin. So arbeitet ihr euch von Ast zu Ast, vom Allgemeinen zum Speziellen. Ihr könnt die Äste beliebig erweitern oder auch springen, benutzt dazu die farbigen Stifte, Pfeile, Bilder etc. Grundsätzlich gilt: Schreibt alles auf, was euch einfällt. So entsteht ein großer Gedanken-Baum, der jedes Mal anders aussehen wird, denn das Gehirn speichert Informationen individuell ab. Später könnt ihr anhand der Begriffe, die ihr notiert habt, eure Ideen weiter ausbauen.

3. Clustern
Diese Methode ist eng mit dem Brainstorming verwandt und wurde von der Amerikanerin Gabriele L. Rico entwickelt. Das Clustern beruht auf der Annahme, dass wir zwei unterschiedliche Denkarten haben: das begriffliche und das bildliche Denken. Ein guter Text benötigt beide Denkweisen, und durch das Clustern werden beide miteinander vereint.
Auch hierfür benötigt ihr wieder ein großes Blatt Papier. In die Mitte des Blattes schreibt ihr das Thema, dabei ist es egal, ob es nur ein Wort oder ein ganzer Satz ist. Dann kreist ihr das Thema ein und schreibt nun rundherum alle Assoziationen auf, die euch dazu einfallen. Diese kreist ihr wieder ein und verbindet sie mit einem Strich mit dem Thema in der Blattmitte. Dann schreibt ihr die Assoziationen auf, die euch zu den neuen Wörtern einfallen, kreist diese ein und verbindet sie mit dem Kernwort, auf das sie sich beziehen. So entsteht ein traubenartiges Gebilde bestehend aus Assoziationen, mit denen man wunderbar Ideen weiterentwickeln kann.
Wichtig beim Clustern ist, sich selbst nicht unter Druck zu setzen und einfach den eigenen Gedanken bzw. Gedankensprüngen zu folgen. Nach ein paar Minuten wird dann klar, wie das Material, das man soeben zusammengestellt hat, zusammenpasst. Man muss aber nicht alle Zweige, aus denen der Cluster besteht, in den späteren Text übernehmen. Vielleicht dient der erste Cluster auch nur der Ideenfindung, die später in einem neuen Cluster weiterentwickelt wird. Das ist ganz euch überlassen.

4. Morphologische Matrix
Eine sehr strukturierte Art und Weise, um Material zusammenzustellen, ist die Methode »Morphologische Matrix«, die vom Schweizer Physiker Fritz Zwicky entwickelt wurde. Dazu formuliert ihr eine Frage oder ein Ziel und verwendet dann eine Tabelle, um Ideen zu sammeln. In der linken Spalte der Tabelle listet ihr die Dinge auf, zu denen ihr Einfälle benötigt. Rechts davon listet ihr die möglichen Lösungen auf. Auf diese Weise bekommt ihr sehr übersichtlich angeordnete Einzelideen, von denen ihr euch die besten aussuchen und kombinieren könnt.

Wenn ihr diese Methoden befolgt, dann könnt ihr sehr einfach aus einer vagen Idee eine ausgereifte Erzählung oder Geschichte entwickeln. Die Kreativtechniken eignen sich aber auch für andere Bereiche des Lebens, zum Beispiel zur Planung einer Party, zum Schreiben von Einkaufszetteln oder für die Urlaubsplanung.

Nun wünsche ich euch mithilfe der Tipps viel Spaß beim Entwickeln und Ausbauen eurer Ideen.

Eure Verena


Ausflug in die Werbewelt

Teil 1: Der Text als Medium

August 7, 2015 • von

Es gibt verschiedene Arten von Texten, die man für Werbung nutzen kann:
– Anzeigen
– Plakate/Poster
– Flyer
– Briefe
– E-Mails / Newsletter

Anzeigen, Plakate und Flyer sind zwar sehr gebräuchlich in der Werbung, doch sie haben den Nachteil, dass niemand so genau sagen kann, ob die Botschaft auch dort landet, wo sie ankommen soll. Zudem sind sie oft vollkommen überladen mit Informationen, die der Leser gar nicht komplett erfassen und aufnehmen kann.

Bei Briefen und E-Mails ist das anders, hier gibt es eine Adresse, eine Kontaktperson, die man direkt ansprechen kann. Im Brief oder der E-Mail kann man den Leser führen. Hinweise wie: »hier weiter«, »bitte wenden«, »jetzt bestellen« oder »gleich anmelden« führen den Kunden direkt dorthin, wo man ihn haben will. In Anzeigen, Plakaten und Flyern ist das nur bedingt möglich.

Die wichtigsten Kriterien für den Text, egal, um welche Art es sich handelt, sind demnach:
– Übersichtlichkeit
– Führung: Den Leser an die Hand nehmen.
– Verständlichkeit
Auf diese Kriterien wird später noch genauer eingegangen.


Ausflug in die Werbewelt

Teil 2: Das Auge liest mit

August 7, 2015 • von

Die Leserlichkeit und Anschaulichkeit eines Textes bestimmt zu grossen Teilen mit, ob er gelesen wird oder direkt in den Müll wandert.
Deshalb hier ein paar Tipps zur Leserlichkeit:

•    Absätze sollten zwischen 3 und 7 Zeilen nicht überschreiten.
•    Der erste Absatz im Text sollte so kurz wie möglich sein, bzw. kürzer als die restlichen Absätze.
•    Die Satzlänge sollte 14 Wörter nicht überschreiten. Die Satzlänge für eine optimale Verständlichkeit liegt bei ca. 9  Wörtern.
•    Die Wörter sollten im Durchschnitt aus 2 Silben bestehen und maximal 5 bis 6 Silben besitzen.
•    Der Einsatz von Ausrufezeichen (!) sollte sparsam erfolgen. Wenn zu viele Sätze mit Ausrufezeichen hintereinander erfolgen, erweckt das beim Leser den Eindruck, er würde angebrüllt werden.
•    Sparsam mit Kommas arbeiten und Schachtelsätze vermeiden.
•    GROSSBUCHSTABEN sind ein No-Go in Fließtexten. Sie sind nur für Hervorhebungen einzelner Wörter geeignet.
•    S p e r r u n g e n sind ebenfalls ein No-Go für Fließtexte. Nur bei Hervorhebungen verwenden. Ebenso: Kursivschrift, Fettschrift, und Negativschrift (weiß auf schwarz).
•    Unterstrichene Wörter sparsam verwenden, sie werden heute häufig mit Links assoziiert.
•    Briefe und Verkaufsprospekte linksbündig ausrichten
•    Blocksatz = Buchsatz, nur verwenden, wenn es in Richtung Buch geht, also beispielsweise bei Fachartikeln.
•    Einschübe sollten keine wichtigen Informationen enthalten, da sie Informationen »vergraben«. Ebenso Klammern. Der kurze Gedankenstrich (-) ist übrigens der Bindestrich. Für Einschübe wird der lange Gedankenstrich verwendet. Bsp.: _____ – Bonität vorausgesetzt – ______. (Tastenkombi: Strg. und Minustaste auf Nummernblock gleichzeitig drücken.)

Für die Anschaulichkeit von Texten gibt es einige Besonderheiten, die man sich zusätzlich zu Nutze machen kann:

•    Wörter verwenden, die im Kopf des Lesers wie ein Bild wirken. Dazu gehören Wörter wie: gratis, neu, der eigene Name (und andere persönliche Wörter) und Kleinstwörter (UNI). Sie wirken psychologisch wie Grafiken und werden oft zuerst wahrgenommen und angeschaut.
•    Positiv texten, wenn man es positiv meint.
– positiv = Lösung, sicher
– noch positiv = problemlos, gefahrlos
– negativ = kein Problem, keine Gefahr
•    Fachwörter, Fremdwörter und modischen Jargon nur verwenden, wenn es die Zielgruppe versteht. Ansonsten lieber darauf verzichten, um den Leser nicht zu verwirren.
•    Verben im Satz nach vorne, denn sie sorgen für die Aktion! (Bestellen Sie jetzt…)
•    Vorsicht bei Hilfsverben: möchten, müssen, dürfen, können, würden … Sie finden nur Verwendung, wenn man besonders höflich sein möchte.
•    Hauptwort-Stil, also Wörter mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ive, -ion, -ismus, -ät, -ik vermeiden, sie sind bildleer. Wird der Satz im Verbalstil eleganter?  (Bsp.: Ich kam, sah und siegte!)
•    Dreierregel verwenden: quadratisch, praktisch, gut … Dies ist leicht zu merken und eignet sich gut für Werbung.
•    Metaphern und Vergleiche verwenden. Aber Achtung: Wenn in einem Satz eine Metapher steht, dann steht im Folgesatz keine!
•    Man sollte darauf achten, dass die Bilder (Metaphern und Vergleiche) stimmig sind. Hier einige Beispiele, wie man es nicht machen sollte:
•    »Der Kapitän geht der Sache auf den Grund.«
•    »Die Pickelcreme ist ausschlaggebend dafür …«