Die Leserlichkeit und Anschaulichkeit eines Textes bestimmt zu grossen Teilen mit, ob er gelesen wird oder direkt in den Müll wandert.
Deshalb hier ein paar Tipps zur Leserlichkeit:
• Absätze sollten zwischen 3 und 7 Zeilen nicht überschreiten.
• Der erste Absatz im Text sollte so kurz wie möglich sein, bzw. kürzer als die restlichen Absätze.
• Die Satzlänge sollte 14 Wörter nicht überschreiten. Die Satzlänge für eine optimale Verständlichkeit liegt bei ca. 9 Wörtern.
• Die Wörter sollten im Durchschnitt aus 2 Silben bestehen und maximal 5 bis 6 Silben besitzen.
• Der Einsatz von Ausrufezeichen (!) sollte sparsam erfolgen. Wenn zu viele Sätze mit Ausrufezeichen hintereinander erfolgen, erweckt das beim Leser den Eindruck, er würde angebrüllt werden.
• Sparsam mit Kommas arbeiten und Schachtelsätze vermeiden.
• GROSSBUCHSTABEN sind ein No-Go in Fließtexten. Sie sind nur für Hervorhebungen einzelner Wörter geeignet.
• S p e r r u n g e n sind ebenfalls ein No-Go für Fließtexte. Nur bei Hervorhebungen verwenden. Ebenso: Kursivschrift, Fettschrift, und Negativschrift (weiß auf schwarz).
• Unterstrichene Wörter sparsam verwenden, sie werden heute häufig mit Links assoziiert.
• Briefe und Verkaufsprospekte linksbündig ausrichten
• Blocksatz = Buchsatz, nur verwenden, wenn es in Richtung Buch geht, also beispielsweise bei Fachartikeln.
• Einschübe sollten keine wichtigen Informationen enthalten, da sie Informationen »vergraben«. Ebenso Klammern. Der kurze Gedankenstrich (-) ist übrigens der Bindestrich. Für Einschübe wird der lange Gedankenstrich verwendet. Bsp.: _____ – Bonität vorausgesetzt – ______. (Tastenkombi: Strg. und Minustaste auf Nummernblock gleichzeitig drücken.)
Für die Anschaulichkeit von Texten gibt es einige Besonderheiten, die man sich zusätzlich zu Nutze machen kann:
• Wörter verwenden, die im Kopf des Lesers wie ein Bild wirken. Dazu gehören Wörter wie: gratis, neu, der eigene Name (und andere persönliche Wörter) und Kleinstwörter (UNI). Sie wirken psychologisch wie Grafiken und werden oft zuerst wahrgenommen und angeschaut.
• Positiv texten, wenn man es positiv meint.
– positiv = Lösung, sicher
– noch positiv = problemlos, gefahrlos
– negativ = kein Problem, keine Gefahr
• Fachwörter, Fremdwörter und modischen Jargon nur verwenden, wenn es die Zielgruppe versteht. Ansonsten lieber darauf verzichten, um den Leser nicht zu verwirren.
• Verben im Satz nach vorne, denn sie sorgen für die Aktion! (Bestellen Sie jetzt…)
• Vorsicht bei Hilfsverben: möchten, müssen, dürfen, können, würden … Sie finden nur Verwendung, wenn man besonders höflich sein möchte.
• Hauptwort-Stil, also Wörter mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ive, -ion, -ismus, -ät, -ik vermeiden, sie sind bildleer. Wird der Satz im Verbalstil eleganter? (Bsp.: Ich kam, sah und siegte!)
• Dreierregel verwenden: quadratisch, praktisch, gut … Dies ist leicht zu merken und eignet sich gut für Werbung.
• Metaphern und Vergleiche verwenden. Aber Achtung: Wenn in einem Satz eine Metapher steht, dann steht im Folgesatz keine!
• Man sollte darauf achten, dass die Bilder (Metaphern und Vergleiche) stimmig sind. Hier einige Beispiele, wie man es nicht machen sollte:
• »Der Kapitän geht der Sache auf den Grund.«
• »Die Pickelcreme ist ausschlaggebend dafür …«