Es ist 9 Uhr am Morgen. Du bist motiviert in den Tag gestartet, hast ausgiebig gefrühstückt und dir einen Kaffee gemacht. Dein PC ist bereits hochgefahren und du hast ein neues Dokument geöffnet. Heute hast du dir fest vorgenommen, diesen einen Text zu schreiben, der schon länger in den Startlöchern sitzt. Und dann ist sie da: die Schreibblockade.
Heute zeige ich dir ein paar Tricks, wie du Schreibblockaden überwindest und motiviert an neue Texte herangehst.
1. Die Ursache herausfinden
Um die Blockade oder Hemmung aufzulösen, solltest du dir zunächst bewusst machen, welche Ursache dahintersteckt.
Sitzt du bequem? Hast du genügend Ruhe? Ist es die richtige Zeit für dich? Räumliche oder körperliche Aspekte können schnell dazu beitragen, dass dir das Schreiben schwerfällt.
Auch innere oder emotionale Faktoren können zu einer Schreibblockade führen. Hast du Zweifel und Ängste, was dein Können betrifft? Oder ist dein eigener Anspruch an dich und deinen Text zu hoch?
Ich kann dich beruhigen: All das ist normal und lässt sich lösen. Such dir beispielsweise einen anderen Ort zum Schreiben und achte darauf, dass die Lautstärke für dich stimmt. Wenn du eher ein Morgenmensch bist, schreibe am Morgen. Bist du eine Eule? Dann schreib am Abend.
Bei den emotionalen Faktoren sieht es etwas anders aus. Hier musst du wohl oder übel an dir arbeiten. Setz dich nicht zu sehr unter Druck. Mach dir bewusst: Kein Text ist beim ersten Mal perfekt. Das muss er auch gar nicht sein. Ein Text kann überarbeitet werden. Aber dazu musst du ihn erst mal schreiben. Also los, schreib!
2. Sammle deine Ideen
Egal ob mit Mindmapping, Ideenlisten oder anderen Brainstorming-Methoden: Sammle deine Ideen. Hier kannst du deinen Gedanken freien Lauf lassen und einfach alles aufschreiben, was dir einfällt. Ohne zu werten oder zu strukturieren.
Wenn du bereits ein konkretes Thema hast, über das du schreiben willst, dann eignet sich Mindmapping am besten. Hier kannst du Assoziationen zu deinem Thema festhalten, Gedankenketten und Querverbindungen bilden und erste Argumentationen aufschreiben.
Im nächsten Schritt sortierst und strukturierst du deine Ideen. Scheu dich nicht, Dinge wieder zu streichen, die unpassend für deinen Text sind. Deine so entstandene Mindmap bildet das Grundgerüst für deinen Text.
3. Schreib einfach drauf los
Nachdem du deine Ideen festgehalten und sortiert hast, kann es eigentlich auch schon losgehen. Beginne am besten mit der Einleitung. Schreib einfach drauf los. Achte nicht darauf, ob der Text vollständig ist oder perfekten Sinn ergibt. Das kommt später. Denn: Was nicht da ist, kann auch nicht verbessert werden. Je mehr du aufgeschrieben hast, desto besser kannst du es später überarbeiten.
4. Beginne mit etwas Einfachem
Wenn dir der Start immer noch schwerfällt, habe ich einen weiteren Trick, den ich selbst sehr oft anwende. Strukturiere dein Dokument und schreibe die Worte »Headline«, »Einleitung« und »Text« in deinen Entwurf. Schon ist das Blatt nicht mehr ganz so leer.
Danach nimmst du einige deiner Ideen bzw. Unterpunkte, zu denen du etwas schreiben möchtest, und schreibst sie ebenfalls in das Dokument. Diese können auch als Platzhalter für deine Zwischenüberschriften dienen.
An diesem Punkt fällt es mir in der Regel sehr leicht, mit dem Schreiben anzufangen. Meine Gedanken beginnen oft schon beim Strukturieren des Textes zu sprudeln.
Ich verspreche dir: Sobald du erst mal angefangen hast zu schreiben, geht der Rest wie von selbst.
5. Lass den Text liegen
Wenn du mit dem ersten Entwurf fertig bist, lass ihn liegen. Am besten für mindestens 24 Stunden. Vielleicht kommen dir über Nacht noch Ideen, diese kannst du am nächsten Tag einarbeiten.
Außerdem geht es jetzt an die Überarbeitung, den Feinschliff deines Textes. Hierbei werden dir noch viele Details auffallen sowie neue und bessere Formulierungen in den Sinn kommen. Außerdem wirst du einiges streichen und neu schreiben. Das ist ganz normal und soll auch so sein. Doch immerhin hast du jetzt einen Text, mit dem du weiterarbeiten kannst.
Noch ein Tipp zum Schluss: Setze dir ein Limit für die Überarbeitung. Zwei oder drei Runden sollten je nach Länge des Textes ausreichen. Hüte dich vor Perfektionismus. Zu viel Überarbeitung kann dem Text auch schaden und ihn »verschlimmbessern«. Wenn dir dein Text nach ein paar Stunden Pause immer noch gefällt, dann kannst du ihn veröffentlichen.