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Schreiben & Lesen

Tipps & Tricks

Ideen entwickeln mit Kreativtechniken

August 31, 2015 • von

Um eine Geschichte oder ein Buch zu schreiben, braucht man zu aller erst eine gute Idee. Die meisten von uns haben ständig Einfälle und Ideen, doch die wenigsten schreiben diese auch wirklich auf. Es reicht jedoch bei weitem nicht aus, für einen Text eine gute Idee zu haben. Oft braucht man viele Ideen und muss diese ausbauen und weiterentwickeln. Die folgenden Methoden sollen euch dabei helfen, aus einer vagen Idee Material zu entwickeln, mit dem ihr weiterarbeiten könnt.

1. Brainstorming
Das Brainstorming ist der Klassiker, um Ideen zu entwickeln oder auszubauen. Nehmt euch ein großes Blatt Papier zur Hand und formuliert das Ziel, zum Beispiel: »Was fällt mir zum Handlungsort ein?« Dann schreibt alles auf, was euch durch den Kopf geht. Hierbei gelten folgende Regeln:
– Keine Bewertungen oder Kritik. Einfach alles aufschreiben, was euch einfällt, egal wie abstrus es zunächst scheint.
– Schreibt so viel auf, wie euch einfällt, und lasst euch dabei 20 bis 30 Minuten Zeit.
– Lasst euch von den ersten Ideen zu neuen Einfällen weiterführen, auch wenn ihr euch damit vom zuerst genannten Thema zu entfernen scheint.
– Die Ideen werden erst sortiert, wenn das Brainstorming abgeschlossen ist.

2. Mind-Mapping
Auch das Mind-Mapping ist ein Klassiker unter den Schreibwerkzeugen und gehört unbedingt in das Repertoire eines jeden Schriftstellers. Nehmt euch auch hierfür ein großes Blatt Papier, verschiedene Stifte und los geht`s. Das Thema schreibt ihr diesmal in die Mitte des Blattes. Notiert nun waagerecht in Schlüsselwörtern alle Punkte, die euch zum Thema einfallen. Einige Begriffe fungieren dabei als Oberbegriffe, andere wiederum sind Unterbegriffe einer Kategorie. Überlegt immer vorher, zu welchem Oberbegriff ein neues Wort passen könnte. Fällt euch einmal kein Oberbegriff ein, dann schreibt einfach das Wort hin. So arbeitet ihr euch von Ast zu Ast, vom Allgemeinen zum Speziellen. Ihr könnt die Äste beliebig erweitern oder auch springen, benutzt dazu die farbigen Stifte, Pfeile, Bilder etc. Grundsätzlich gilt: Schreibt alles auf, was euch einfällt. So entsteht ein großer Gedanken-Baum, der jedes Mal anders aussehen wird, denn das Gehirn speichert Informationen individuell ab. Später könnt ihr anhand der Begriffe, die ihr notiert habt, eure Ideen weiter ausbauen.

3. Clustern
Diese Methode ist eng mit dem Brainstorming verwandt und wurde von der Amerikanerin Gabriele L. Rico entwickelt. Das Clustern beruht auf der Annahme, dass wir zwei unterschiedliche Denkarten haben: das begriffliche und das bildliche Denken. Ein guter Text benötigt beide Denkweisen, und durch das Clustern werden beide miteinander vereint.
Auch hierfür benötigt ihr wieder ein großes Blatt Papier. In die Mitte des Blattes schreibt ihr das Thema, dabei ist es egal, ob es nur ein Wort oder ein ganzer Satz ist. Dann kreist ihr das Thema ein und schreibt nun rundherum alle Assoziationen auf, die euch dazu einfallen. Diese kreist ihr wieder ein und verbindet sie mit einem Strich mit dem Thema in der Blattmitte. Dann schreibt ihr die Assoziationen auf, die euch zu den neuen Wörtern einfallen, kreist diese ein und verbindet sie mit dem Kernwort, auf das sie sich beziehen. So entsteht ein traubenartiges Gebilde bestehend aus Assoziationen, mit denen man wunderbar Ideen weiterentwickeln kann.
Wichtig beim Clustern ist, sich selbst nicht unter Druck zu setzen und einfach den eigenen Gedanken bzw. Gedankensprüngen zu folgen. Nach ein paar Minuten wird dann klar, wie das Material, das man soeben zusammengestellt hat, zusammenpasst. Man muss aber nicht alle Zweige, aus denen der Cluster besteht, in den späteren Text übernehmen. Vielleicht dient der erste Cluster auch nur der Ideenfindung, die später in einem neuen Cluster weiterentwickelt wird. Das ist ganz euch überlassen.

4. Morphologische Matrix
Eine sehr strukturierte Art und Weise, um Material zusammenzustellen, ist die Methode »Morphologische Matrix«, die vom Schweizer Physiker Fritz Zwicky entwickelt wurde. Dazu formuliert ihr eine Frage oder ein Ziel und verwendet dann eine Tabelle, um Ideen zu sammeln. In der linken Spalte der Tabelle listet ihr die Dinge auf, zu denen ihr Einfälle benötigt. Rechts davon listet ihr die möglichen Lösungen auf. Auf diese Weise bekommt ihr sehr übersichtlich angeordnete Einzelideen, von denen ihr euch die besten aussuchen und kombinieren könnt.

Wenn ihr diese Methoden befolgt, dann könnt ihr sehr einfach aus einer vagen Idee eine ausgereifte Erzählung oder Geschichte entwickeln. Die Kreativtechniken eignen sich aber auch für andere Bereiche des Lebens, zum Beispiel zur Planung einer Party, zum Schreiben von Einkaufszetteln oder für die Urlaubsplanung.

Nun wünsche ich euch mithilfe der Tipps viel Spaß beim Entwickeln und Ausbauen eurer Ideen.

Eure Verena


Ausflug in die Werbewelt

Teil 1: Der Text als Medium

August 7, 2015 • von

Es gibt verschiedene Arten von Texten, die man für Werbung nutzen kann:
– Anzeigen
– Plakate/Poster
– Flyer
– Briefe
– E-Mails / Newsletter

Anzeigen, Plakate und Flyer sind zwar sehr gebräuchlich in der Werbung, doch sie haben den Nachteil, dass niemand so genau sagen kann, ob die Botschaft auch dort landet, wo sie ankommen soll. Zudem sind sie oft vollkommen überladen mit Informationen, die der Leser gar nicht komplett erfassen und aufnehmen kann.

Bei Briefen und E-Mails ist das anders, hier gibt es eine Adresse, eine Kontaktperson, die man direkt ansprechen kann. Im Brief oder der E-Mail kann man den Leser führen. Hinweise wie: »hier weiter«, »bitte wenden«, »jetzt bestellen« oder »gleich anmelden« führen den Kunden direkt dorthin, wo man ihn haben will. In Anzeigen, Plakaten und Flyern ist das nur bedingt möglich.

Die wichtigsten Kriterien für den Text, egal, um welche Art es sich handelt, sind demnach:
– Übersichtlichkeit
– Führung: Den Leser an die Hand nehmen.
– Verständlichkeit
Auf diese Kriterien wird später noch genauer eingegangen.


Ausflug in die Werbewelt

Teil 2: Das Auge liest mit

August 7, 2015 • von

Die Leserlichkeit und Anschaulichkeit eines Textes bestimmt zu grossen Teilen mit, ob er gelesen wird oder direkt in den Müll wandert.
Deshalb hier ein paar Tipps zur Leserlichkeit:

•    Absätze sollten zwischen 3 und 7 Zeilen nicht überschreiten.
•    Der erste Absatz im Text sollte so kurz wie möglich sein, bzw. kürzer als die restlichen Absätze.
•    Die Satzlänge sollte 14 Wörter nicht überschreiten. Die Satzlänge für eine optimale Verständlichkeit liegt bei ca. 9  Wörtern.
•    Die Wörter sollten im Durchschnitt aus 2 Silben bestehen und maximal 5 bis 6 Silben besitzen.
•    Der Einsatz von Ausrufezeichen (!) sollte sparsam erfolgen. Wenn zu viele Sätze mit Ausrufezeichen hintereinander erfolgen, erweckt das beim Leser den Eindruck, er würde angebrüllt werden.
•    Sparsam mit Kommas arbeiten und Schachtelsätze vermeiden.
•    GROSSBUCHSTABEN sind ein No-Go in Fließtexten. Sie sind nur für Hervorhebungen einzelner Wörter geeignet.
•    S p e r r u n g e n sind ebenfalls ein No-Go für Fließtexte. Nur bei Hervorhebungen verwenden. Ebenso: Kursivschrift, Fettschrift, und Negativschrift (weiß auf schwarz).
•    Unterstrichene Wörter sparsam verwenden, sie werden heute häufig mit Links assoziiert.
•    Briefe und Verkaufsprospekte linksbündig ausrichten
•    Blocksatz = Buchsatz, nur verwenden, wenn es in Richtung Buch geht, also beispielsweise bei Fachartikeln.
•    Einschübe sollten keine wichtigen Informationen enthalten, da sie Informationen »vergraben«. Ebenso Klammern. Der kurze Gedankenstrich (-) ist übrigens der Bindestrich. Für Einschübe wird der lange Gedankenstrich verwendet. Bsp.: _____ – Bonität vorausgesetzt – ______. (Tastenkombi: Strg. und Minustaste auf Nummernblock gleichzeitig drücken.)

Für die Anschaulichkeit von Texten gibt es einige Besonderheiten, die man sich zusätzlich zu Nutze machen kann:

•    Wörter verwenden, die im Kopf des Lesers wie ein Bild wirken. Dazu gehören Wörter wie: gratis, neu, der eigene Name (und andere persönliche Wörter) und Kleinstwörter (UNI). Sie wirken psychologisch wie Grafiken und werden oft zuerst wahrgenommen und angeschaut.
•    Positiv texten, wenn man es positiv meint.
– positiv = Lösung, sicher
– noch positiv = problemlos, gefahrlos
– negativ = kein Problem, keine Gefahr
•    Fachwörter, Fremdwörter und modischen Jargon nur verwenden, wenn es die Zielgruppe versteht. Ansonsten lieber darauf verzichten, um den Leser nicht zu verwirren.
•    Verben im Satz nach vorne, denn sie sorgen für die Aktion! (Bestellen Sie jetzt…)
•    Vorsicht bei Hilfsverben: möchten, müssen, dürfen, können, würden … Sie finden nur Verwendung, wenn man besonders höflich sein möchte.
•    Hauptwort-Stil, also Wörter mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ive, -ion, -ismus, -ät, -ik vermeiden, sie sind bildleer. Wird der Satz im Verbalstil eleganter?  (Bsp.: Ich kam, sah und siegte!)
•    Dreierregel verwenden: quadratisch, praktisch, gut … Dies ist leicht zu merken und eignet sich gut für Werbung.
•    Metaphern und Vergleiche verwenden. Aber Achtung: Wenn in einem Satz eine Metapher steht, dann steht im Folgesatz keine!
•    Man sollte darauf achten, dass die Bilder (Metaphern und Vergleiche) stimmig sind. Hier einige Beispiele, wie man es nicht machen sollte:
•    »Der Kapitän geht der Sache auf den Grund.«
•    »Die Pickelcreme ist ausschlaggebend dafür …«


Ausflug in die Werbewelt

Teil 3: Vor dem Schreiben – die richtige Vorbereitung

August 7, 2015 • von

Bevor man mit dem Schreiben loslegen kann, sollte man sich folgende Fragen stellen und auch beantworten:
1. Wer ist die Zielgruppe für das Angebot / die Werbung?
2. Welche Werbung hat die Zielgruppe schon bzw. wer ist die Konkurrenz zur eigenen Werbung?
3. Wie sieht das Angebot konkret aus? Welche Funktion hat es?
4. Was ist das Ziel der Werbung? Was soll der Kunde tun?
5. Welche Vorteile hat das Angebot? (Nutzen, Prioritäten etc.)

Zudem müssen auch noch allgemeine Fragen geklärt werden:
– Die Preisfrage
– Angebotsfragen wie Farbe, Art und Aussehen des Produktes bzw. Inhalte der Dienstleistung

Tipp: Am Anfang kann es helfen, Leserfragen zu formulieren, also Fragen, die beim Leser aufkommen könnten. Dann notiert man sich zunächst eine Kurzantwort auf diese Fragen. Diese Stichworte dienen später als Grundlage für den ausführlichen Text.
Wenn man alle relevanten Informationen zusammengetragen hat, kann mit dem Schreiben begonnen werden.


Ausflug in die Werbewelt

Teil 4: Die Headline

August 7, 2015 • von

In E-Mail-Newslettern findet man die Headline im Betreff und im Brief über der Anrede. Die Headline soll den Leser führen, zum Weiterlesen motivieren und ein kleines »Ja« im Kopf erzeugen.
Bei der Gestaltung der Headline ist zu beachten, dass das, was als wichtig bewertet wird, auch so dargestellt wird. Demnach gilt: GROSS, einzeilig und kurz kommt vor klein, mehrzeilig und lang!

Formulierungshilfen:
•    Wie Sie … bekommen / behalten / werden / vermeiden etc.
•    Wenn … (dann …)
•    Der … Weg zum …
•    So …
•    Lernen Sie … kennen …
•    3 Wege …
•    7 Tipps …
•    Was jeder … über … wissen sollte
•    Eine Frage formulieren, auf die man die Antwort voraussetzen kann

Verstärkung durch positive Begriffe:
•    gerne, einfach, sicher, unverbindlich
•    Vorteil, Gewinn, Erfolg
•    gratis, kostenlos etc.

Beispiel-Headlines:

•    »3 Wege zu mehr Reichtum«
•    »Wie Sie in 7 Tagen 7 Kilo abnehmen!«
•    »Was würden Sie lieber tun: Essen so viel Sie wollen oder den ganzen Tag hungern?«
•    »Was jede Mutter über Kindererziehung wissen sollte«
•    »10 einfache Wege, um den Gewinn zu steigern«
•    »Erfahren Sie, wie Sie zum Kundenmagnet werden«
•    »Der schnelle, unkomplizierte und sorgenfreie Weg zum Reichtum!«
•    »24 Wege um 50% mehr Verkäufe zu erzielen«
•    »Verwandeln Sie Ihr E-Mail-Postfach in eine Goldmaschine«
•    »Die Macht der Gedanken und wie auch Sie alles erreichen können«
•    »Mehr Selbstbewusstsein in 7 Tagen oder Geld zurück!«
•    »Der schnellste Weg, um Multi-Millionär zu werden«
•    »Die Geheimnisse der reichsten Menschen der Welt«
•    »Steigern Sie Ihre Gedächtnisleistung! Diese Geheimnisse können auch Ihnen helfen«
•    »Wie Sie mehr Energie haben und weniger schlafen«
•    »Wie Sie mehr Geld verdienen und weniger arbeiten«
•    »Mediziner macht einzigartige Entdeckung, die das Leben verändert!«
•    »Machen Sie diese Fehler auch beim Affiliatemarketing?«
•    »Das Geheimnis, um Geld im Internet zu verdienen, ist einfach, die erfolgserprobten Tricks der Profis zu kennen!«
•    »Wer will die Frau / den Mann seiner Träume kennenlernen?«
•    »Der Weg des faulen Mannes zum Reichtum«
•    »WARNUNG: Lesen Sie das nicht, wenn Sie keine guten Texte schreiben wollen!«
•    »Haben Sie den Mut, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen?«
•    »Kostenlos! 99 geniale Texter-Tipps, die Sie sofort umsetzen können!«
•    »Wie Sie alles erreichen, was Sie sich jemals erträumt haben!«

Der erste Absatz sollte sich dann auf jeden Fall auf die Headline beziehen bzw. diese weiter ausführen. Wenn die Headline aus einer Frage besteht, dann sollte diese unbedingt beantwortet werden.